09.03.2023 | 19:43:00 | ID: 35714 | Ressort: Verbraucher | Trends

Ethereum Shanghai Upgrade: Ein Schritt in Richtung einer grüneren Blockchain?

Stuttgart (agrar-PR) - Am 15. September 2022 fand der lang erwartete "Merge" ("The Merge") statt, mit dem das Ethereum (Blockchain)-System vom energieintensiven Proof-of-Work-Algorithmus auf Proof-of-Stake umgestellt wurde. Mit dem Merge verschmilzt das Ethereum-Kernnetzwerk (Proof-of-Work) mit der Beacon-Chain (Proof-of-Stake), die im Dezember 2020 als erster Schritt zur Modernisierung der Blockchain auf Ethereum 2.0 entstand. So wurde "Ethereum-Mining" durch "Ethereum-Stacking" ersetzt. Kurz gesagt, das ermöglicht das Stapeln jedem Nutzer, der ETH besitzt, diese in das Netzwerk zu "sperren", indem er ein "Validator" wird und dafür mit ETH-Tokens belohnt wird.

The Merge war der zweite Schritt, gefolgt wird er von The Surge, The Verge, The Purge und The Splurge. Während The Surge jedoch vorbereitet wird, haben die Entwickler beschlossen, ein Shanghai-Update durchzuführen. Ende Februar wird es ein öffentliches Testnetz geben und im März 2023 wird das Hauptnetz gestartet.

Bereits im August 2021 wurde mit der Einführung der Londoner Harfork der Äther allmählich "grüner" gemacht. Die wichtigste der Aktualisierungen war EIP-1559 - sie änderte das Transaktionsgebührenmodell grundlegend. Es wurde von Vitalik Buterin im Jahr 2019 vorgeschlagen, aber aufgrund von Kontroversen wurde die Verabschiedung immer wieder verzögert.

Basefee

Anstelle des ursprünglichen auktionsbasierten Gebührenmodells wurde eine "Basisgebühr" (Basefee) eingeführt, eine Mindestgebühr, die die Aufnahme einer Transaktion in eine Blockchain ermöglicht. Die Grundgebühr wird bei jedem Block auf der Grundlage der Netzüberlastung neu berechnet und kann um maximal 12,5 % pro Block steigen oder sinken. Dies sorgt für eine bessere Vorhersehbarkeit der Gebühren und glättet Schwankungen bei den Gebühren.

EIP-1559 sieht auch eine Verdoppelung der maximalen Gasmenge pro Block von 12,5 Millionen auf 25 Millionen vor, was eine Verdoppelung der maximalen Blockgröße bedeutet. Gleichzeitig wird das Ziel für die Blockauslastung auf 50 % festgelegt. Wenn diese erhöht wird, steigt die Grundgebühr, was die Nutzer zwingt, die Anzahl der Transaktionen zu reduzieren. Für Nutzer, die die Transaktionsverarbeitung beschleunigen wollen, bleibt die Möglichkeit bestehen, eine zusätzliche Prioritätsgebühr oder einen "Miner's Tip" zu erheben.

Die umstrittenste Änderung in EIP-1559 besteht darin, dass die gesamte Grundgebühr verbrannt wird und Miner nur noch die Prioritätsgebühr erhalten. Auf diese Weise versuchten die Entwickler, einen selbstregulierenden Mechanismus zu schaffen, der die Ausgabe begrenzt und die ETH-Inflation reduziert, ohne die Sicherheit des Netzwerks zu gefährden.

Letztendlich dürften die normalen DeFi-Nutzer von EIP-1559 profitieren, da das Update sie vor unvorhersehbaren Gebührenerhöhungen und Überzahlungen für Gas bewahren soll. Die Handhabung von Gas ist nun automatisiert. Darüber hinaus ist der Prozess des Verbrennens von Ethereum-Tokens, durch den die Anzahl der im Umlauf befindlichen Münzen reduziert wird, eine Möglichkeit, Miner dazu zu bewegen, PoW aufzugeben.

Mit all den oben erwähnten Härten und der Umstellung von Ethereum auf das energieeffizientere PoS-Protokoll werden die Miner gezwungen sein, zu anderen Münzen zu wechseln. Dies wird zum Ende des ETH-Minings mit speziellen Geräten führen. Die Anzahl der Token, die auf dem Konto eines Nutzers gespeichert sind, wird nun eine wichtige Rolle spielen.

Elon Musk und Umwelt

Bereits im Mai 2021 kündigte Elon Musk an, dass Tesla keine Bitcoins mehr als Zahlungsmittel akzeptieren würde und nannte als Grund die zunehmende Umweltverschmutzung durch das Bitcoin-Mining. Musk wies auf das Problem hin, dass das Mining von Kryptowährungen nicht umweltverträglich ist.

Forscher der Universität Cambridge kamen zu dem Schluss, dass Bitcoin jährlich mehr Strom verbraucht als ganzes Argentinien: und zwar etwa 121,36 Terawattstunden Strom pro Jahr. Experten gehen davon aus, dass diese Menge in naher Zukunft nicht sinken wird.

Greenpeace interessiert sich auch für das Problem der durch das Mining verursachten Umweltverschmutzung. Mehr als einmal wurden Meinungen zu den Umweltauswirkungen des Mining geäußert. Im April sagte die Zeitschrift Nature Communication voraus, dass der Treibhauseffekt von Mining in China bis 2024 den der Philippinen übertreffen wird.

Das Thema "Umweltschäden durch Mining" wird in der Kryptoindustrie zu einem gewichtigen Argument beim Übergang von einer Blockchain zur anderen. Bis vor kurzem fühlten sich viele Nutzer bei der Nutzung der Ethereum-Plattform unwohl, vor allem wegen der Umweltbelastung und der hohen Gasgebühren. Aber dank des Ethereum 2.0-Updates, das diese Probleme löst, kann man Ethereum kaufen, ohne sich um Umweltschäden in dem Umfang zu sorgen, der bisher die Wahl anderer PoS-basierter Münzen erzwungen hat.
Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.