09.06.2011 | 10:20:00 | ID: 9746 | Ressort: Verbraucher | Trends

Kräuter mit Zitrusgeschmack

Veitshöchheim (agrar-PR) - Im Volksmund heißt es: „Zitronenduft schärft den Verstand und das Gedächtnis“. Ist dies nicht ein direkter Aufruf sich Kräuter mit Zitrusgeschmack in den Garten zu holen?
Es gibt viele Pflanzen, deren Blätter- oder Blütenduft an die Südfrucht erinnert. Ein Anbau im Garten oder im Topf lohnt sich, denn die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Speisen und Getränke können mit diesen „duften" Kräutern verfeinert und belebende Tees zubereitet werden. Die Bayerische Gartenakademie stellt Ihnen einige dieser zitronigen Gartenkräuter vor.


Winterharte Aromapflanzen mit Zitrusduft

Der Klassiker unter den Zitronenkräutern ist die Zitronenmelisse (Melissa officinalis). Sie kam vor 1.000 Jahren durch die Araber über Spanien zu uns nach Europa und ist hier mittlerweile verwildert. Das ausdauernde und wärmeliebende Küchenkraut wird vor der Blüte handbreit über dem Boden abgeschnitten und möglichst schnell getrocknet. Aber am intensivsten schmeckt es frisch. Lassen Sie die Blätter möglichst ganz, denn stark zerschnitten schmeckt die Zitronenmelisse zu intensiv und fast bitter.

Kaum zu glauben, dass der herbe Thymian eine so frische Variante hat. Der Zitronenthymian (Thymus x citriodorus) ist meist in weißbunten und gelbbunten Blattvarianten erhältlich. Er ist allerdings nicht ganz so winterhart, wie die grünen Verwandten und benötigt im Winter einen lockeren Winterschutz aus Reisig. Die Blätter des Zitronenthymians bereichern viele Gerichte mit einer frischen Note. In italienischen Salaten ist der Zitronenthymian ein Gaumenschmaus, aber auch ein Augenschmaus als Polsterstaude auf trockenen, sonnigen Standorten.

Zitronenysop, Duftnessel oder Bergminze (Agastache mexicana) - Die Namen der Agastache sind so vielseitig wie Ihre Verwendungsmöglichkeiten. Diese Steppenpflanze mit ihren 1,50 m Höhe ist auf den ersten Blick nicht als Küchenkraut zu erkennen. Die Blätter und die roten bis violetten Blütenähren sind aber essbar. Die Agastachen können als Tee zubereitet, Soßen, Süßspeisen und Salate mit ihrem Aroma verfeinert werden. Nach dem Trocknen behalten die Agastacheblätter ihr zitroniges Aroma. Die Duftnessel ist eine echte Wohlfühlpflanze - selbst für Bienen und Falter, die sich dort gerne sehen lassen. Agastache mexicana ist in unseren Breiten gut winterhart und sät sich zudem gerne aus.

Unter der großen Pfefferminzenverwandtschaft findet sich ebenfalls eine Vertreterin mit erfrischendem Zitrusduft. Die Zitronenminze (Mentha gentilis var. citrata) wird bei Beginn der Blüte geerntet und getrocknet oder frisch als Tee verwendet. Da dieses Kraut wie alle anderen Pfefferminzen Ausläufer treibt und sich im Garten unkontrolliert ausbreiten kann, ist das Pflanzen in einem großen Topf sinnvoll. Dieses Gefäß begrenzt den Wurzelraum. Damit im Winter die Wurzeln geschützt sind, sollten Sie den Topf im Kräuterbeet eingraben.


Wärmeliebende Aromapflanzen mit Zitrusduft

Das Zitronengras (Cymbopogon citratus) wird in großen Maßstab in Asien, Haiti, Guatemala und Brasilien kultiviert. Dieses bis zu einem Meter hohe Gras kommt aus den Tropen und ist bei uns nicht winterhart. Im Kübel kann es an einem hellen kühlen Platz gut überwintern. Die zwiebelartig verdickten unteren Enden der Grashalme werden klein geschnitten in Salaten roh verwendet. Die etwas härteren grünen Blätter verströmen in Suppen, Eintöpfen und asiatischen Gerichten ihr exotisches Aroma. Dazu binden Sie die Grashalme zu Bündeln zusammen und kochen sie einfach mit.

Das Zitronenbasilikum (Ocimum basilicum) ist wärmeliebend, nährstoffbedürftig und beliebt bei Schnecken. Temperaturen unter 10 °C werden auf Dauer nicht vertragen. Bauen Sie diese Kräuter deshalb am besten in einem Kleingewächshaus an oder pflanzen Sie es in einen Topf. Das Gefäß hat den Vorteil, dass das Basilikum bei nasskaltem Wetter auf ein warmes helles Fensterbrett in die Wohnung gestellt werden kann. Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie ernten immer die Triebspitzen des Basilikums, damit es sich gut verzweigt.

Wenig bekannt ist, dass die kleinblumige Studentenblume (Tagetes tenuifolia) eine gute Würz- und Teepflanze ist. Sie ist in vielen Saatgutmischungen für Blumenbeete enthalten und ist als Küchenkraut nur wenig bekannt. Die Blätter schmecken nach Zitrone oder Mandarine, während die Blüten eher bitter sind.

Der Zitronenstrauch (Aloysia triphylla), der auch Zitronenverbene genannt wird, kann ein stattlicher Strauch in einem ausreichend großen Topf werden. Die stark nach Zitrone duftenden Blätter können frisch oder getrocknet zum Aromatisieren von Süßspeisen, Gebäck oder Obstsäften, aber auch in Duftkissen verwendet werden. Die Bayerische Gartenakademie empfiehlt, die Zitronenverbene an einem hellen, frostfreien Standort zu überwintern. Ausgepflanzt übersteht sie den Winter sicher nicht. (LWG)
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.