Bad Kreuznach (agrar-PR) -
Früher nicht Fleisch nicht Fisch. Heute unumstritten Star auf der Terrasse Fruchtig und leicht, frisch und spritzig, jung und
vital. Welche Attribute passen besser zu einem typischen Sommergetränk?
Und welches Getränk vereint diese Eigenschaften besser als ein Roséwein
aus Rheinland-Pfalz? Eine Erkenntnis breitet sich unter den Winzern wie
unter den Weinfreunden in Deutschlands Weinland Nr. 1 derzeit besonders
rasant aus: Mit einem Glas Rosé liegt man in der warmen Jahreszeit bei
seinen Gästen meist goldrichtig. Doch Rosé ist nicht gleich Rosé. Wie
bei Weiß- und Rotwein ist es ratsam, auch bei Rosé auf Qualität zu
achten.
Früher galt Rosé unter Kennern
nicht viel. Nicht Fleisch nicht Fisch - eine Einschätzung, die bei den
Puristen unter den Weinkennern bis heute noch gelegentlich anzutreffen
ist. Die Winzer hatten auch den mit der Herstellung verbundenen hohen
Aufwand zunächst lieber gescheut, haben aber inzwischen die Chance
erkannt, die steigende Nachfrage nach Roséweinen mit guten Vertretern
aus eigener Erzeugung zu bedienen. Rd. 51 Millionen Liter passierten im
vergangenen Jahr die Amtliche Qualitätsweinprüfung neben den Kategorien
Rotwein und Weißwein, fast 8 Prozent mehr als im Vorjahr, und der Trend
hält an. Neben der Kategorie Rotwein und Weißwein - heißt konkret: Rosé,
Weißherbst, Blanc de Noir und Rotling. Rosé ist ein aus Trauben roter
Rebsorten gekelterter Wein. Weißherbst wird aus Trauben nur einer roten
Rebsorte gekeltert und ist Qualitätswein. Blanc de Noir ist immer ein
sehr heller, schon weißweinähnlicher Wein aus roten Trauben. Ein Rotling
entsteht aus dem gemeinsamen Keltern roter und weißer Trauben, bzw.
deren Maische, und hat in Rheinland-Pfalz nur noch sehr geringe
Marktanteile. Das Verschneiden von Rotwein und Weißwein ist nicht
erlaubt. Das Grundprinzip von Rosé und Weißherbst ist gleich. Die roten
Trauben, wie Spätburgunder, Portugieser oder Dornfelder, werden nach der
Ernte sehr rasch gepresst, so dass die Haut der Beeren, die den roten
Farbstoff enthalten, und der Saft nur kurz zusammen sind. So geht kein
oder nur wenig Farbe in den Most und späteren Wein über, und es entsteht
ein champagnerfarbener Blanc de Noir oder ein lachs- bis
sauerkirschroter Rosé bzw. Weißherbst. Die Farbe kann durch Zugabe von
bis zu 5 Prozent Rotwein derselben Rebsorte nach Bedarf intensiviert
werden.
Roséweine sind Weine für den genussvollen
Augenblick, die Wein gewordene Leichtigkeit des Seins. Sie geben keinen
Anlass zu tiefschürfenden Betrachtungen und weinfachlichen Kolloquien.
Sie sind keine Schätze, die man im Keller reifen lässt. Rosé wird jung,
frisch und wie Weißwein gut gekühlt getrunken und ist in diesen Wochen,
je nach Geschmack lieblich, feinherb oder trocken der unumstrittene Star
auf der Terrasse und im Gartenlokal.