Stuttgart (agrar-PR) -
24. und 25. September 2009 im Euroforum, Kirchnerstr. 3, 70599 Stuttgart
Programm und Infos unter www.gluecksspiel.uni-hohenheim.de Das Glück herausfordern: Manche nehmen
das zu wörtlich. Die einen bieten illegale Gewinnspiele an, die nur ein
Ziel haben: sich selbst zu bereichern. Die anderen können nicht mehr
damit aufhören und ruinieren sich und ihre Familien. Darum geht es im
Symposium der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim.
Es behandelt u.a. die Themen Internetblockaden gegen illegales
Glücksspiel, TV-Gewinnspiele, Online-Beratung und -therapie für
Glücksspielsüchtige und diskutiert über den neuen
Glücksspielstaatsvertrag.
Am
ersten Tag geht es darum, wie sich illegales Glückspiel im Internet
bekämpfen lässt. Nach einem Überblick über aktuelle Entwicklungen des
Internetglücksspiels in Europa kommen technische Möglichkeiten zur
Blockade von Inhalten und Zahlungsströmen zur Sprache – und die zu
bedenkenden verfassungs-, datenschutz- und haftungsrechtlichen
Auswirkungen. Ein besonderer Schwerpunkt ist, inwieweit auch
Gewinnspiele im Fernsehen als Glücksspiel einzustufen sind. Den Tag
beschließt eine Diskussion mit Wissenschaftlern, Juristen und
staatlichen Anbietern wie der Spielbank Wiesbaden, der Bremer Toto und
Lotto GmbH sowie Tipp24.
Der zweite Teil beschäftigt sich medizinisch mit
der Online- und der Glücksspielsucht sowie der Frage, wie sie
zueinander in Beziehung stehen. Außerdem präsentieren mehrere
Institutionen und das Bundesamt zur gesundheitlichen Aufklärung
Ergebnisse neuer Formen von Onlineberatung und -therapie für
pathologische Glücksspieler.
Die Unterschiede in den Ländern bei der
bundesweiten Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrags bilden den dritten
und letzten Schwerpunkt des Symposiums. Dabei kommen Vertreter des
Hilfesystems, u.a. der seit Jahren engagierten Evangelischen
Gesellschaft Stuttgart e.V., der Wissenschaft und aus den Ländern zu
Wort. Für die Schlussdiskussion „Suchthilfe und Suchtforschung im
Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags in Baden-Württemberg“ haben alle
im baden-württembergischen Landtag vertretenen Parteien ihre Teilnahme
bereits zugesagt.
Hintergrund: Forschungsstelle Glücksspiel
In der Hohenheimer Forschungsstelle Glücksspiel
werden seit Dezember 2004 Spiele und Wetten zum Gegenstand
interdisziplinärer Forschung. Mehrere Institute und Lehrstühle der
Universität Hohenheim und anderer Universitäten aus ganz Deutschland
sind an der Arbeit der Forschungsstelle beteiligt. Damit sind nicht nur
alle relevanten Fachgebiete, sondern generell die Forschung im Bereich
Glücksspiel in Deutschland abgedeckt. Ganz gleich ob
Wahrscheinlichkeitsrechnung, Ordnungspolitik oder Verbraucherverhalten
– Glücksspiele liefern ein wertvolles Modell für viele
wissenschaftliche Fragen. Ziel ist es, die weiten Bereiche Spiele und
Wetten, Glück und Leidenschaft unter rechtlichen, ökonomischen,
mathematischen, sozialen, medizinischen und psychologischen
Fragestellungen systematisch wissenschaftlich zu untersuchen.
Ansprechperson:
Prof. Dr. Tilman Becker, Universität Hohenheim, Geschäftsführender Leiter der Forschungsstelle Glücksspiel
Tel.: 0711/459-22599, E-Mail:
tilman.becker@uni-hohenheim.de