26.08.2022 | 16:57:00 | ID: 33914 | Ressort: Verbraucher | Verbrauch & Konsum

Energieminister Lies warnt vor Stromausfall durch elektrische Heizlüfter

Hannover (agrar-PR) - „Die Sorge, dass es im Winter kalt werden könnte treibt nachvollziehbarerweise die Menschen in unserem Land gerade um. Da klingt manche Lösung so einfach und naheliegend", sagt Energieminister Olaf Lies.
„Aber was passiert eigentlich, wenn im Winter 2022 in einem Mehrfamilienhaus gleichzeitig viele sogenannte elektrische Heizlüfter eingeschaltet werden? Wie uns das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz berichtet, wurden im ersten Halbjahr 2022 bundesweit bereits 600.000 Direktheizungen verkauft, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 35 Prozent entspricht. Dazu kommt eine Vielzahl bereits vorhandener Geräte. Wenn aber zu viele Geräte gleichzeitig in einer Straße oder in einem Mehrfamilienhaus eingeschaltet werden, wird das Verteilnetz stark belastet. Insbesondere die lokalen Stromnetze sind nicht auf die bei hoher Gleichzeitigkeit auftretenden Lastspitzen ausgelegt. Sollte dabei sogar als Folge der Überlastschutz ansprechen, kann es sogar zu Stromausfällen in einzelnen Straßenzügen kommen".

Deshalb warnt Niedersachsens Umwelt- und Energieminister schon jetzt vor dem unbedachten Kauf der Heizlüfter:

„Die Angst vor einer kalten Wohnung im Winter wird momentan immer wieder problematisiert, dabei ist diese Angst unberechtigt. Wer privat eine Gasheizung hat, oder Fernwärme aus einem Gaskraftwerk bezieht, gehört zu den geschützten Kunden. Auch in der Notfallstufe des Notfallplans Gas werden Haushalte und Gaskraftwerke zur Fernwärmeversorgung bis zuletzt mit Gas versorgt. Wenn wir also im Winter weder in der Kälte noch im Dunklen sitzen wollen, müssen wir jetzt informieren, wie maßvolles und sinnvolles Heizen funktioniert."

„Elektrische Direktheizungen haben eine vergleichsweise hohe Leistung. Wenn zu viele Direktheizungen gleichzeitig eingeschaltet werden, sind insbesondere unsere Ortsnetzstationen im Niederspannungsnetz für diese Lastspitzen nicht ausgelegt. Wenn der Überlastschutz anspricht, kann in den betroffenen Netzgebieten der Strom ausfallen. Das kann ganze Straßenzüge treffen", sagt Minister Lies. Und er beschreibt noch ein weiteres Problem: „Aktuelle kostet eine kWh Strom ca. 40 Cent, die Preise steigen aber immer noch. Mit einem typischen Heizlüfter mit 2 kW lässt sich jedoch maximal ein mittelgroßes Zimmer erwärmen. Selbst wenn damit nur tagsüber, also 12 Stunden lang geheizt wird, entstehen Kosten von fast 10 Euro. Das zeigt, dass eine solche Lösung die Menschen noch stärker finanziell belastet."

Wie maßvoll und richtig geheizt wird, erklärt auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf der Internetseite www.energiewechsel.de . Aber auch Energieversorger erklären ihren Kundinnen und Kunden, was es zu beachten gilt.


Pressekontakt
Herr Christian Budde
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