05.03.2009 | 13:22:00 | ID: 96 | Ressort: Verbraucher | Verbrauch & Konsum

Frau is(s)t anders

Wien (agrar-PR) - Frauen zeigen deutlich mehr Interesse für Ernährungsfragen, ernähren sich gesünder, haben aber auch häufiger Probleme mit ihrem Essverhalten
Frauen essen anders als Männer. Während letztere einen relativ simplen Zugang zur Nahrungsaufnahme haben – Hauptsache es schmeckt – machen sich erstere viel mehr Gedanken über ihre Ernährung. Und zwar schon von Kindesbeinen an.

Schon Mädchen wollen abnehmen

Schon bei den Sieben- bis 13-Jährigen zeigen sich große Unterschiede: „Fast ein Drittel der Mädchen in dieser Altersgruppe will bereits abnehmen, während die Burschen überwiegend nach Gewichtszunahme streben“, sagt Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer, Leiterin des Kompetenzzentrums Ernährung und Prävention der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Dieser Trend zieht sich ins Erwachsenenalter fort: Frauen kontrollieren ihr Gewicht viel strenger und beschäftigen sich generell mehr mit Ernährungsfragen. Daher greifen sie häufiger zu Rohkost, Pasta- und Gemüsegerichten, überhaupt leichterer Kost. Lediglich beim Naschen sind sich Frauen und Männer einig: Schokolade steht bei beiden Geschlechtern ganz oben auf der Liste.

Als Ursachen für die Unterschiede im Ernährungsverhalten kommen eine Reihe psychologischer und soziokultureller Faktoren in Frage. Ein Grund ist sicher das für unsere Gesellschaft vorherrschende Schlankheitsideal; die immer noch herrschende traditionelle Rollenverteilung zwischen Frau und Mann wiederum bewirkt, dass sich Frauen besonders während der Schwangerschaft besonders für Ernährungsfragen interessieren.

Frauen leiden häufiger unter Essstörungen

Trotz des bei weitem höheren Körperbewusstseins der Frauen sind sie in den Industrieländern fast genau so oft von Adipositas, der krankhaften Fettsucht, betroffen wie Männer. Möglicherweise stellen das ständige Diäthalten und der damit verbundene Jojo-Effekt einen Risikofaktor für eine langfristige Gewichtszunahme dar. Essstörungen können dadurch jedenfalls ausgelöst werden: Frauen sind davon zehn bis 20 Mal häufiger betroffen als Männer. Regelmäßige Diäten mit wiederkehrendem gezügelten Essverhalten scheinen die Hauptursache für Magersucht und Bulimie zu sein. Allerdings spielen auch genetische, biologische, kulturelle, familiäre und intrapsychische Faktoren eine Rolle. So besteht ein erhöhtes Risiko, wenn bereits bei der Mutter eine Essstörung vorliegt.

Schon Mädchen nutzen Essen häufiger zur Frustbewältigung als Burschen. Sind Frauen Stress-Esser, essen sie mehr als Männer; auf der anderen Seite zählen sie auch häufiger zu den Stress-Hungerern.

Dieses Wissen um die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Essverhalten muss sich daher in Ernährungsempfehlungen, aber auch in qualifizierten angeboten zur Ernährungsprävention und Ernährungstherapie widerspiegeln.

AGES: Schutz für Mensch, Tier und Pflanze

Die AGES nimmt im Auftrag der Republik Österreich vielfältige Aufgaben auf dem Gebiet der Gesundheit und Ernährungssicherheit wahr. Ihr Ziel: weniger Menschen, Tiere und Pflanzen werden krank. Dazu arbeiten sieben strategische Bereiche – Landwirtschaft, Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin, Humanmedizin, PharmMed, Kompetenzzentren und Risikobewertung − interdisziplinär zusammen. In 42 Instituten und Kompetenzzentren untersuchen, begutachten und kontrollieren 1400 ExpertInnen u. a. Saatgut, Lebensmittel, Arzneimittel, Tierseuchen und Infektionskrankheiten.

Aktuelle Informationen können sie auch über den AGES-Newsticker beziehen.

Rückfragehinweis:

AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
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Frau Dr. Ingrid Kiefer
Telefon: +43 (0)505 - 5525000
E-Mail: ingrid.kiefer@ages.at
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Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
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