Bonn (agrar-PR) -
Wichtiger Baustein im neu gegründeten Zentrum für Neuroökonomie Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert an der
Universität Bonn eine neue Heisenberg-Professur. Inhaber des Lehrstuhls
wird Professor Dr. Bernd Weber vom Life & Brain Center der
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität. Der Neuroökonom erforscht
seit vielen Jahren die biologischen Grundlagen ökonomischen und sozialen
Entscheidungsverhaltens. Die neue Professur wird Teil des ersten
deutschen Forschungszentrums für Neuroökonomie, einer neuen zentralen
Einrichtung der Universität Bonn. Bernd Weber ist Vorstandsmitglied
dieses Instituts.
Für eines seiner Forschungsthemen ist Bernd Weber ist inzwischen aus
Funk und Fernsehen bekannt: Er untersucht unter anderem, warum die
Deutschen so Rabatt-fixiert sind. „Konsumentenverhalten ist aber nur ein
Aspekt unserer Arbeit“, betont er. „Unsere Forschung ist komplexer und
weitreichender. Ein weiterer interessanter Bereich sind z.B.
Anreizsysteme: Welche Prozesse werden im Gehirn durch Prämien oder
Zulagen ausgelöst? Anders gesagt: Wodurch werden Mitarbeiter motiviert?“
Seit
Jahren arbeitet Professor Weber an der Schnittstelle von
Wirtschaftswissenschaften, Hirnforschung und Psychologie: Wie bewertet
und erlernt das Gehirn den Wert von Geld und seiner Kaufkraft? Welche
Rolle spielt sozialer Vergleich – wie also integrieren Menschen
Informationen über andere Personen in ihre eigenen Entscheidungen?
Welchen Einfluss hat z.B. die Information, dass der Arbeitskollege mehr
verdient als man selbst, auf die eigene Motivation? Im Focus seiner
Arbeit steht zudem der Zusammenhang zwischen Hirnstruktur, kognitiven
Fähigkeiten und Persönlichkeit.
Das „Center for Economics and
Neuroscience“ wird in diesen Tagen die Arbeit in einem frisch
renovierten Gebäude auf dem Gelände der Sportanlagen der Universität auf
dem Venusberg aufnehmen. Zusammen mit Professor Dr. Martin Reuter,
Professor Dr. Armin Falk und Professor Dr. Christian E. Elger will Weber
sich dann noch intensiver mit Fragen wie diesen beschäftigen.
Bernd
Weber hat von 1996 bis 2003 Medizin in Bonn studiert und ist seit 2004
Leiter der Abteilung für Bildgebung am Life & Brain-Center. Außerdem
ist er gebürtiger Bonner. „Ich habe mich sehr über die
Heisenberg-Professur gefreut“, sagt er. „So kann ich weiter in Bonn
forschen und das bedeutet mir viel. Ich bin hier geboren, habe hier
studiert und fühle mich sehr wohl im Rheinland.“
Seit 2005
vergibt die DFG Heisenberg-Professuren. Sie sollen helfen, neue
Forschungsfelder zu etablieren. In den ersten fünf Jahren wird die
Stelle durch die DFG finanziert. Nach Ablauf werden die Ergebnisse
analysiert und bei Erfolg in eine unbefristete Professur umgewandelt. An
der Universität Bonn gibt es insgesamt drei Heisenberg-Professuren.