Frankfurt (agrar-PR) -
WWF warnt vor Kauf von Weihnachtsartikeln aus Raubbau Der WWF warnt im Weihnachtsgeschäft vor dem Kauf
von Dekorations- und Geschenkartikeln aus Tropenholz. Für zahlreiche
aktuell erhältliche Artikel, so befürchtet der WWF, würde Holz aus
Tropenwäldern etwa in Indonesien verwendet, ohne dass Verbraucher dies
nachvollziehen könnten.
Wie begründet die Sorgen des WWF sind, zeigen
Recherchen des 3Sat-Magazins „NANO“. Stichprobenartige Test bei großen
Einzelhandelsketten wiesen in Deko-Artikeln wie Holzfiguren,
Weihnachtssternen und Spielwaren Tropenholzanteile einwandfrei nach.
Darunter waren auch Produkte, die als „hergestellt in Deutschland“
ausgewiesen waren, wie etwa ein Holz-Weihnachtsmann aus dem Erzgebirge.
Bei Produkten aus Tropenholz ist die Gefahr besonders hoch, dass für
sie natürliche Regenwälder und Urwälder zerstört werden. 20 Prozent der
weltweiten CO2-Emissionen stammen aus der Vernichtung von Wäldern. Das
staatliche Institut für Holztechnologie und Holzbiologie in Hamburg hat
die Analyse der Produkte durchgeführt. Der Beitrag läuft am Donnerstag,
den 10. Dezember um 18.30, auf 3SAT.
„Wir fürchten, dass es sich hierbei nur um die
Spitze des Eisbergs handelt und für deutsche Weihnachts- und
Geschenkartikel Regenwald etwa in Indonesien abgeholzt wird“, so WWF
Holzexperte Johannes Zahnen.
Die derzeit einzige sichere Möglichkeit für
Verbraucher, bei Holzprodukten die Herkunft aus Raubbau
auszuschließen, ist der Kauf von Produkten mit dem FSC-Siegel des
Forest Stewardship Council. Der WWF fordert den Einzelhandel auf,
endlich großflächig auf Holzprodukte aus verantwortungsvoller
Waldwirtschaft mit FSC-Siegel zu setzen.
„Nur in den allerwenigstens Fällen ist bei
weihnachtlichen Holzprodukten die Holzart und Holzherkunft erkennbar,
auch die Verkäufer konnten selten Auskunft geben“ so Johannes Zahnen.
„Die Verbraucher werden vom Handel völlig alleine gelassen. Sie haben
kaum eine Chance, nachhaltige von Raubbauprodukten zu unterscheiden und
werden so indirekt zu Komplizen des Raubbaus an den Wäldern gemacht“.
Auch die Politik muss aus Sicht des WWF den
Verbrauchern endlich transparentere Rahmenbedingungen setzen. Der WWF
setzt sich seit langen für die Einführung eines europäischen
„Urwaldschutzgesetzes“ ein, das Holzunternehmen zu einem Nachweis
verpflichtet, dass ihre Produkte aus legalen Quellen stammen. Einen
Entwurf für ein solches Gesetz hat das EU-Parlament im Frühjahr
verabschiedet. Es sieht sich allerdings momentan im Ministerrat großen
Widerständen ausgesetzt. Die USA haben ein solches Gesetz bereits
verabschiedet.