15.02.2011 | 07:36:00 | ID: 8177 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

„Fester Griff am Flaschenhals - Futtermittelkontrollen sind Voraussetzung für gesunde Tierbestände und sichere Lebensmittel“

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessische Ministerin begleitet Futtermittelkontrolle in der Domäne Mechthildhausen.
Saubere Futtermittel sind Voraussetzung für gesunde Tierbestände und sichere Lebensmittel. Das erklärte Staatsministerin Lucia Puttrich am Montag bei einer Futtermittelkontrolle in der Domäne Mechthildshausen. „Wenn wir die Futtermittel rein halten von Stoffen, die wir in Lebensmitteln nicht haben wollen, ist  das effizienter als jede nachträgliche Kontrolle im Supermarkt“ so Puttrich. Die Futtermittelkontrolle in Hessen sei eine wichtige Flaschenhalskontrolle.

„Die Hersteller von Futtermitteln können mit einem Fehler großen Schaden im Hinblick auf die Gesundheit von Mensch und Tier erzeugen. Die hessischen Betriebe sollten ihre Eigenkontrollen deshalb sehr ernst nehmen“, so Puttrich. Sie unterstrich, dass die Forderungen aus dem 14-Punkte-Aktionsplan des Bundes und der Länder zusätzliche Sicherheit im Bereich der Futtermittelkontrolle schaffe.

„Es ist wichtig, dass die Labore EU-weit verpflichtet werden, Beanstandungen zu melden; auch die einheitliche Vorgehensweise bei den risikoorientierten Kontrollen ist ein wichtiger Punkt“ skizzierte die Ministerin Forderungen aus Hessen, die in den Aktionsplan aufgenommen wurden. 

Das Regierungspräsidium Gießen, bei dem die Futtermittelkontrolle konzentriert ist, hat im Jahr 2010 insgesamt 534 Proben genommen und mehrere tausend Einzelanalysen gemacht. Beanstandet wurden 81 Proben; Dioxinbelastungen über dem Grenzwert gab es keine einzige. „Wir kontrollieren auch die Eigenkontrollen der Unternehmen und Betriebe. Damit erreichen wir einen hohen Sicherheitsstandard. Gegen kriminelle Energie gibt es aber keine 100prozentige Sicherheit“, so Puttrich.

Auf Anlässe wie die Dioxin-Meldungen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Dezember könne die hessische Futtermittelüberwachung schnell und konsequent reagieren. „Wir haben die Unternehmen aufgefordert, zu prüfen, ob sie Lieferungen aus den betroffenen Betrieben  erhalten haben und später direkt die Betriebe kontrolliert, bei denen Futterfette und tierische Fette zum Einsatz kommen“, sagte Puttrich. In Hessen sind ca. 13.500 landwirtschaftliche Betriebe und ca. 1.000 gewerbliche Betriebe als Hersteller, Händler, Lagerhalter oder Transporteur registriert.


Hintergrund

Die Domäne Mechthildshausen verfügt über 620 ha Nutzfläche, davon 380 ha Ackerland, 225 ha Grünland, 15 ha Obst.

Auf dem Ackerland werden Ackerfutter, Getreide, Silomais, Kartoffeln, Futterrüben, Erdbeeren und Gemüse angebaut. Der Betrieb ist auf vier Standorte verteilt. Auf der Domäne und dem angrenzenden Sternenhof werden folgende Tiere gehalten: 48 Pferde, 532 Rinder, 510 Schweine, 2.200 Legehennen, 3.000 Hähnchen, 1.150 Gänse.

Das Land Hessen verfügt über 49 Domänen mit insgesamt fast 8000 ha Landwirtschaftlicher Nutzfläche. Diese Domänen werden jeweils langfristig verpachtet (i.d.R. 18 Jahre). Die Verwaltung der Domänen, d.h. die Wahrnehmung der „Verpächter-Rolle“ gehört seit 2002 zu den Aufgaben der HLG (Hessische Landgesellschaft), die im Auftrag des Landes Hessen bzw. des zuständigen Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Pachtverträge abschließt und verwaltet.

Die Domänen erfüllen eine wichtige landespolitische Aufgabe: Durch standortgerechte, umweltschonende und nachhaltige Wirtschaftsweise geben sie Beispiel- und Orientierungs­hilfe für die Landwirtschaft. Weiter fördern Domänen durch die Übernahme von Sonderauf­gaben in Acker- und Pflanzenbau, in der Tierzucht sowie im Umweltbereich die Belange der Landwirtschaft. (PD)
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