Wien (agrar-PR) - Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat die AGES beauftragt,
einen Ausbruch von Erkrankungsfällen, der durch den Salmonellenstamm
Salmonella Mbandaka verursacht wird, abzuklären. Es scheint sich um ein
österreichisches Problem zu handeln, denn keine anderen Länder
berichten von einem gehäuften Auftreten dieses Salmonellen-Serotyps.
Mit
Datum 9.6.2010 gibt es in Österreich 102 laborbestätigte Fälle in allen
Bundesländern außer dem Burgenland. Bislang wurden 75 Personen von
Mitarbeitern/-innen der AGES befragt. Von den Befragten zeigten 55
Krankheitssymptome einer Darminfektion, 20 der befragten und
laborbestätigten Fälle hatten keine Symptome oder klinischen Zeichen
einer Darminfektion; 39 Personen mussten für eine stationäre Behandlung
in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden
österreichweit nur fünf durch diesen Salmonellen-Serotyp verursachte
Erkrankungsfälle registriert.
Die Abklärung des Ausbruchs durch
die Infektionsepidemiologen/-innen der AGES ergab Eier bzw. mit
ungenügend erhitzten Eiern zubereitete Lebensmittel als Quelle der
Infektion. Wahrscheinlich war kontaminiertes Futtermittel das Vehikel
des Ausbruchserregers, wie erste Untersuchungsergebnisse vermuten
lassen. Um diese Hypothese zu untermauern, hat das BMG die AGES mit der
Durchführung einer Kohortenstudie beauftragt.
Kohortenstudie zur weiteren AbklärungBisher
wurden drei Eipackstellen in drei Bundesländern identifiziert, die mit
dem Ausbruch in Verbindung stehen. In sämtlichen Legeherden (=
Kohorten), die Eier an diese Packstellen liefern, werden nun von den
Amtstierärzten Proben gezogen; außerdem wird durch die Amtstierärzte
erhoben, welche Futtermittel verwendet wurden. Die Proben werden durch
die AGES mikrobiologisch untersucht. Ziel dieser Vorgehensweise ist:
* jene Legeherden zu identifizieren, die möglicherweise mit S. Mbandaka kontaminiert sind
* und
Gemeinsamkeiten
in Bezug auf die verwendeten Futtermittel zu erkennen und auf diese
Weise die Quelle der Kontamination zu finden.
Bisherige
mikrobiologische Untersuchungen haben S. Mbandaka in einer
Hühnerei-Probe aus dem Haushalt einer infizierten Person gefunden, die
von jenen aus Stuhlproben von Erkrankungsfällen molekulargenetisch
nicht unterscheidbar waren. In einem beprobten Legebestand mit 25
Legehennen wurde S. Mbandaka in Futtermittel und Staub nachgewiesen.
Die bisherigen Ergebnisse der untersuchten amtlich gezogenen Eiproben
sind alle negativ.
Umgang mit rohen Eiern und rohem Geflügel
* rohe Eier und Geflügel im Kühlschrank getrennt von anderen Lebensmitteln lagern
* nur saubere und unbeschädigte Eier verwenden
* möglichst keine Speisen zubereiten, die rohe Eier enthalten und nicht mehr durcherhitzt werden (Majonäse, Tiramisu u. ä.)
* eine Lebensmittel mit rohen Eiern vor dem Erhitzen kosten (z. B. Teig vor dem Backen).