11.06.2010 | 00:00:00 | ID: 6023 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

AGES klärt Salmonellenausbruch ab – Update 11.6.2010

Wien (agrar-PR) - Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat die AGES beauftragt, einen Ausbruch von Erkrankungsfällen, der durch den Salmonellenstamm Salmonella Mbandaka verursacht wird, abzuklären. Es scheint sich um ein österreichisches Problem zu handeln, denn keine anderen Länder berichten von einem gehäuften Auftreten dieses Salmonellen-Serotyps.

Mit Datum 9.6.2010 gibt es in Österreich 102 laborbestätigte Fälle in allen Bundesländern außer dem Burgenland. Bislang wurden 75 Personen von Mitarbeitern/-innen der AGES befragt. Von den Befragten zeigten 55 Krankheitssymptome einer Darminfektion, 20 der befragten und laborbestätigten Fälle hatten keine Symptome oder klinischen Zeichen einer Darminfektion; 39 Personen mussten für eine stationäre Behandlung in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden österreichweit nur fünf durch diesen Salmonellen-Serotyp verursachte Erkrankungsfälle registriert.

Die Abklärung des Ausbruchs durch die Infektionsepidemiologen/-innen der AGES ergab Eier bzw. mit ungenügend erhitzten Eiern zubereitete Lebensmittel als Quelle der Infektion. Wahrscheinlich war kontaminiertes Futtermittel das Vehikel des Ausbruchserregers, wie erste Untersuchungsergebnisse vermuten lassen. Um diese Hypothese zu untermauern, hat das BMG die AGES mit der Durchführung einer Kohortenstudie beauftragt.

Kohortenstudie zur weiteren Abklärung

Bisher wurden drei Eipackstellen in drei Bundesländern identifiziert, die mit dem Ausbruch in Verbindung stehen. In sämtlichen Legeherden (= Kohorten), die Eier an diese Packstellen liefern, werden nun von den Amtstierärzten Proben gezogen; außerdem wird durch die Amtstierärzte erhoben, welche Futtermittel verwendet wurden. Die Proben werden durch die AGES mikrobiologisch untersucht. Ziel dieser Vorgehensweise ist:

* jene Legeherden zu identifizieren, die möglicherweise mit S. Mbandaka kontaminiert sind

* und Gemeinsamkeiten in Bezug auf die verwendeten Futtermittel zu erkennen und auf diese Weise die Quelle der Kontamination zu finden.

Bisherige mikrobiologische Untersuchungen haben S. Mbandaka in einer Hühnerei-Probe aus dem Haushalt einer infizierten Person gefunden, die von jenen aus Stuhlproben von Erkrankungsfällen molekulargenetisch nicht unterscheidbar waren. In einem beprobten Legebestand mit 25 Legehennen wurde S. Mbandaka in Futtermittel und Staub nachgewiesen. Die bisherigen Ergebnisse der untersuchten amtlich gezogenen Eiproben sind alle negativ.

Umgang mit rohen Eiern und rohem Geflügel

* rohe Eier und Geflügel im Kühlschrank getrennt von anderen Lebensmitteln lagern

* nur saubere und unbeschädigte Eier verwenden

* möglichst keine Speisen zubereiten, die rohe Eier enthalten und nicht mehr durcherhitzt werden (Majonäse, Tiramisu u. ä.)

* eine Lebensmittel mit rohen Eiern vor dem Erhitzen kosten (z. B. Teig vor dem Backen).
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Frau Dr. Ingrid Kiefer
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Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
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