Potsdam (agrar-PR) -
Aus einem Niedersächsischen Legehennenbetrieb sind Hühnereier, die mit Dioxinen und dioxinähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) oberhalb des zulässigen Höchstwertes belastet sind, über einen Großhändler in NRW auch an ein Brandenburger Eiervermarktungsunternehmen geliefert worden. Außerdem ist die Ursache der Belastung weiter unklar, wie die Verbraucherschutzministerien beider Länder am Montag mitteilten. In Ostwestfalen blieb der betroffene Hof nach einem erneuten Dioxin-Fund in Proben aus Bio-Eiern weiter gesperrt.
Die Belastung geht aber zurück. In Niedersachsen sind drei Betriebe gesperrt, weitere betroffene Höfe wurden bislang nicht ermittelt.
In Nordrhein-Westfalen steht bislang fest, dass die Tiere weder durch Tränkwasser noch durch das Futter in Kontakt mit den giftigen Stoffen gekommen sind. Die Eier des Hofs im Kreis Minden-Lübbecke aus konventioneller Haltung hatten sich bei Tests als unbelastet erwiesen. Sie dürfen verkauft werden. In Niedersachsen laufen unterdessen die Untersuchungen bei dem Biobetrieb und den beiden konventionell arbeitenden Höfen im Kreis Aurich auf Hochtouren. Auch umliegende Betriebe werden überprüft. Mit Ergebnissen ist erst in einigen Tagen zurechnen.
Nachdem Nordrhein-Westfalen am Freitag vor PCB-belasteten Bio-Eiern aus Niedersachsen gewarnt hatte, kontrolliert das Landesumweltamt die Rückrufaktion eines Zwischenhändlers in NRW.
Mindestens 90.000 Eier sollen nach Nordrhein-Westfalen geliefert worden sein. Im Fall des Hofs im Kreis Minden-Lübbecke waren vor Ostern 7.000 zurückgerufene Bio-Eier durch einen Fehler bei einem Verpackungsbetrieb in Euskirchen doch noch in Umlauf gekommen.
Nach einer Anzeige des Landesumweltamts ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen des Verdachts einer möglichen Verunreinigung des Bodens in Hofnähe gegen Unbekannt. (dpa)
