Wien (agrar-PR) - Die AGES gibt im Auftrag des Bundesministeriums für
Gesundheit bekannt, dass im Produkt „Forellen Filet geräuchert, ohne
Haut“ der Firma Eisvogel eine Kontamination mit Listerien festgestellt
wurde. Die Höhe der Kontamination liegt über dem für verzehrsfertige
Produkte festgelegten Grenzwert (100 KBE/g am Ende der
Haltbarkeitsdauer). Die Bestimmung der Listerienkontamination erfolgte
nach einem Lagerversuch am Ende der Haltbarkeitsfrist: Es wurden 560
KBE/g festgestellt. Das Produkt wurde somit als gesundheitsschädlich
beurteilt; vor einem Verzehr der Ware wird ausdrücklich gewarnt.
Das
Produkt ist bereits abgelaufen und daher nicht mehr verkehrsfähig.
Vorsorglich erfolgt aber dennoch die Information der Verbraucher/-innen,
da nicht ausgeschlossen werden kann, dass in Haushalten noch Produkte
überlagert oder eingefroren vorrätig sind.
Bezeichnung der Ware:
Forellen Filet geräuchert, ohne Haut, 200 g
Chargennummer: 10097
Mindesthaltbarkeitsdatum:
03.05.2010
Hersteller: Eisvogel Hubert Bernegger GmbH
Diese
Warnung besagt nicht, dass die Gesundheitsschädlichkeit der Ware vom
Erzeuger, Hersteller, Importeur oder Vertreiber verursacht worden ist.
Die AGES ersucht Verbraucher/-innen, das betroffene Produkt keinesfalls
zu verzehren, sondern umgehend zu entsorgen bzw. in der Verkaufsstelle
zu reklamieren. Die amtliche Lebensmittelaufsicht der Länder überwacht
die Rückholaktion und setzt gegebenenfalls weitere Maßnahmen.
Was sind ListerienListerien sind hinsichtlich
ihres Lebensraums anspruchslose und widerstandsfähige Bakterien. Auf
Grund ihrer für Bakterien ungewöhnlichen Fähigkeit zu Wachstum bei
niedrigen Temperaturen können sich Listerien auch im Kühlschrank
vermehren. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse,
Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können z. B. beim Melken
und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt
werden.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist
ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das
menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und
viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen
vonstatten.
Schwere Erkrankungen kommen meist nur bei
immungeschwächten Menschen vor (Krebserkrankungen, bei hochdosierter
Cortisontherapie usw.). Bei ihnen äußert sich eine Erkrankung in
heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der
Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder einer Sepsis
(Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten
tödlich enden.
Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist
unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des
ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt
kommt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer
Hirnhautentzündung.
Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit zwischen
der Aufnahme der Bakterien und dem Auftreten schwerer
Krankheitsbeschwerden, liegt meistens bei drei Wochen. In seltenen
Fällen kann die Erkrankung aber auch erst nach bis zu 70 Tagen
auftreten. Wenn Beschwerden auftreten (Fieber, heftige Kopfschmerzen,
Durchfall, grippeartige Symptome) sollte ein Arzt aufgesucht und auf den
Verzehr eines möglicherweise Listerien-kontaminierten Lebensmittels
hingewiesen werden. Der behandelnde Arzt kann dann eine
Listerieninfektion in seine differentialdiagnostischen Überlegungen
einbeziehen und bei Notwendigkeit einer Antibiotikabehandlung ein
Antibiotikum (z. B. Amoxicillin) wählen, das auch auf Listerien optimal
wirkt.