26.10.2011 | 12:20:00 | ID: 11216 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Jahresbericht Verbraucherschutz 2010: Sichere Lebens- und Futtermittel

Frankfurt/Oder (agrar-PR) - In Brandenburg gab es im Jahr 2010 16 lebensmittelbedingte Erkrankungen, zwei weniger als in den Vorjahren, und keine relevanten Tierseuchen. Das belegt der jetzt vorliegende Verbraucherbericht 2010.
Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) stellt unter anderem aktuelle Daten zur Lebensmittel-, Futtermittel- und Tierschutzüberwachung vor. Sie fußen auf den Kontrollergebnissen der Überwachung in den Landkreisen und kreisfreien Städten (VLÜÄ), des Landesamtes sowie des Landeslabors Berlin-Brandenburg (LLBB). Weitere Themen sind Gentechnik- und Strahlenschutzüberwachung.


Lebens- und Futtermittelüberwachung

Schwerpunkte der Lebensmittelüberwachung waren 2010 die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und die Umsetzung des Qualitätsmanagement-Systems in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Zu überwachen waren 36.781 Betriebe, rund 200 weniger als 2009. Die Überwachung wurde risikoorientiert durchgeführt, d.h. Betriebe, deren Produkte beispielsweise schneller verderblich sind, wurden häufiger aufgesucht.

Im Rahmen von 45.444 risikoorientierten Kontrollen wurden 11.427 Proben für Lebensmittel und 945 für Bedarfsgegenstände und kosmetische Mittel genommen und durch das Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht. Zu beanstanden waren am häufigsten die hygienischen Anforderungen in Fleischverarbeitungsbetrieben, jedoch nur sehr selten mit konkretem Gefahrenpotenzial für die menschliche Gesundheit. So bestand eine Gesundheitsgefahr nur bei 0,4 Prozent der gezogenen Proben, - überwiegend aufgrund von Salmonellen-Befunden bei Fleisch und Fleischerzeugnissen. Diese waren offensichtlich die Ursache der 16 lebensmittelbedingten Erkrankungen, die sich seit 2009 (18) rückläufig entwickelt haben.

Die Aufgaben der amtlichen Futtermittelüberwachung erfassen insgesamt zu überwachende 7.366 Futtermittelhersteller, Transportunternehmen, Lageristen, Händler und Landwirte sowie Futtermittel für Heimtiere. Ein- oder auch mehrmals wurden 2.131 Betriebe überprüft und - risikoorientiert - 1.115 Futtermittelproben entnommen und untersucht. 170 Proben mussten beanstandet werden, überwiegend aufgrund einfacher Deklarationsmängel und in weit weniger Fällen aufgrund einer Gesundheitsgefährdung. Die Anzahl der Beanstandungen ist damit seit 2008 deutlich rückläufig, in 2009 gab es im Vergleich dazu 210 Beanstandungsfälle.

Die Grenzkontrollstelle Flughafen Schönefeld richtete 2010 verstärktes Augenmerk auf pflanzliche Lebensmittel aus Drittländern. Sie untersuchte 272 solcher Sendungen und nahm dabei 63 Proben. 16 Lieferungen von Auberginen, Spargelbohnen, Broccoli oder Basilikum mussten danach zurückgewiesen oder vernichtet werden, weil die Höchstmengen von Pflanzenschutzmitteln überschritten waren. Um zu verhindern, dass mit Lebensmitteln tierischer Herkunft Tierseuchen eingeschleppt werden, wurde 51.861-mal das Gepäck von Passagieren aus Drittländern untersucht. Knapp 2.100 kg Waren wurden beschlagnahmt und vernichtet.


Tierseuchenüberwachung, Tierschutz und Tierarzneimittel

Dank der erfolgreichen Tierseuchenprophylaxe blieb Brandenburg auch 2010 von wirtschaftlich relevanten Tierseuchen wie Rinderleukose, klassischer Schweinepest und Tollwut verschont. Mit dem Einsatz von Gewebeprobeuntersuchungen (Ohrstanzen) wurde ein neues diagnostisches Verfahren für die Erkennung einer Viruserkrankung bei Rindern, der Bovine Virusdiarrhoe (BVD), landesweit etabliert.

Im Bereich Tierschutz und Tierarzneimittel wurden 42 Tierversuchsanzeigen, 66 Änderungsanträge und 27 Tierversuchsgenehmigungen bearbeitet. 37 Tierschutzvereine erhielten Zuwendungen für die Kastration freilebender Katzen. Hersteller und Großhändler von Tierarzneimitteln bekamen sechsmal Besuch von Inspektoren, 22 Anzeigen zur klinischen Prüfung wurden bearbeitet. Die Veterinärämter kontrollierten 33 Prozent der Tierärztlichen Hausapotheken, 18 Prozent der Tierheilpraktikern und 23 Prozent des Einzelhandels mit freiverkäuflichen Arzneimitteln und konnten so einen wesentlichen Teil der in Brandenburg vertriebenen Arzneimittel überwachen.


Strahlenschutz, Gentechnik, Chemikaliensicherheit

Zu den Aufgaben des Strahlenschutzes zählt die Überwachung des Rückbaus des Kernkraftwerkes Rheinsberg. Schwerpunkte der Arbeiten im Kernkraftwerk waren 2010 die Demontagen im früheren Lager für radioaktive Abfälle und der chemischen Wasseraufbereitungsanlage. Die Arbeiten zum Abbau der heißen Zelle laufen weiter. Weder im Umfeld des KKW Rheinsberg noch andernorts in Brandenburg wurden bei Messungen auffällige oder gar unzulässig hohe Werte der Strahlenbelastung registriert.


Gentechnik

Schwerpunkte der amtlichen Überwachung waren wie in den Vorjahren flächendeckend Anlagen (130 Inspektionen in 67 Anlagen) sowie Freisetzungsvorhaben (10 Inspektionen auf 6 Freisetzungsflächen) und die stichprobenartige Untersuchung von Saatgut (33 Mais-, 20 Winterraps-, 5 Öllein- und 8 Weißer Senf-Proben) - ohne berichtenswerte Mängel oder Befunde.


Chemikaliensicherheit

Durch die Abteilung Verbraucherschutz wurden 2010 - bedingt durch die Änderung gesetzlicher Vorgaben - überdurchschnittlich viele (451) Sachkundeprüfungen durchgeführt. (PD)
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