09.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2113 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Landesamt legt Verbraucherschutzbericht 2008 vor

Potsdam (agrar-PR) - Das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LVLF) hat jetzt den aktuellen Jahresbericht heraus gegeben. Er beinhaltet die Daten der Lebensmittel-, Futtermittel-, Tierseuchen-, Tierarzneimittel- und Tierschutzüberwachung sowie der Gentechnik, Chemikaliensicherheit, Strahlenschutzüberwachung und Düngemittelverkehrskontrolle. Der Jahresbericht dokumentiert und analysiert gleichzeitig die Kontrollergebnisse der Veterinär-, Lebensmittel- und Futtermittelüberwachungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte und des LVLF.

Die Auswertung der Daten für 2008 zeigt unter anderem, dass sich die Anzahl gemeldeter lebensmittelbedingter Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent auf 14 Prozent reduziert hat. Dabei werden Salmonellen und Campylobacter (Bakterien) nach wie vor am Häufigsten nachgewiesen.

Zur Lebensmittel- und Verbrauchersicherheit trägt wesentlich die risikoorientierte Probenahme und Probenuntersuchung nach erfolgter Risikoeinstufung der Betriebe im Lebens- und Futtermittelsektor bei.
Im Fokus standen 2008 unter anderem dioxinbelastetes Fleisch und Trockengrün.

Die Anzahl der zu überwachenden Betriebe in Brandenburg hat sich im letzten Jahr kontinuierlich erhöht. Aktuell sind knapp 37.000 Betriebe gemeldet. Im Berichtsjahr 2008 wurden risikoorientiert 48.582 Betriebskontrollen durchgeführt und 11.013 Proben untersucht. Einschließlich der Betriebe, die über Kreis- und Ländergrenzen tätig werden, wie ambulante Händler und Spediteure, wurden 13.724 Betriebe beanstandet und entsprechende Maßnahmen der Behörden eingeleitet. Die meisten Beanstandungen gab es bei Bäckereien und Speisegaststätten. Die Beanstandungsquote betrug bei den untersuchten Lebensmittelproben 16,1 Prozent. Eine gesundheitliche Gefahr wurde jedoch nur bei 0,5 Prozent der beanstandeten Proben ermittelt. Hier wurden überwiegend Salmonellen, insbesondere in Gewürzen und Fleisch nachgewiesen.

Unter Beachtung aller möglichen Beanstandungsgründe waren besonders häufig Nahrungsergänzungsmittel / Nährstoffkonzentrate und Konfitüren (49 Prozent) wie im Vorjahr auffällig.

Alle Daten werden in einem integrierten zentralen Veterinärinformationssystem erfasst und miteinander vernetzt. Dies führt zu einer Verbesserung der Informations- und Berichtspflicht im Land und gegenüber
dem Bund.

Futtermittelüberwachung

Der Grundsatz heißt: Die Sicherheit von Lebensmitteln beginnt mit sicheren Futtermitteln. Die Einführung der Registrierungspflicht für die überwiegende Anzahl der Futtermittelbetriebe Brandenburgs ist erfolgt.

7.051 Futtermittelunternehmen (Landwirte eingeschlossen) wurden überwacht und 3.481 Kontrollen in
2.428 Betrieben gemäß Risikoeinstufung durchgeführt. Betriebe mit Beanstandungen bei vorausgegangenen Prüfungen oder hohem Risikopotential wurden mehrmals aufgesucht. So ergeben sich für 2008 insgesamt 3.481 Betriebsprüfungen mit einer Beanstandungsquote von 9,6 Prozent.

Im Rahmen der risikoorientierten Probenahme wurden 1.129 Proben genommen, 21 Prozent wurden beanstandet. Die deklarierten Zusatzstoffgehalte in den kontrollierten Mischfuttermitteln wurden bei etwa jeder achten Probe nicht eingehalten. Beanstandet wurden Überschreitungen der gesetzlichen Höchstgehalte für Dioxin in Grünfutter an einem Standort sowie die Überschreitung des Höchstgehaltes für Mutterkorn
in Futtergetreide.

Es wurden strenge Nutzungsauflagen für den Grünlandstandort erteilt und belastetes Futtermittel wurde von der Verfütterung ausgeschlossen. In einem Trockenwerk wurde Dioxin im Trockengrün im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung ermittelt. Da mehrere Bundesländer betroffen waren, wurde der Vorgang in das Schnellwarnsystem der EU eingestellt, die Ware zurückgeholt und im Anschluss schadlos beseitigt.

Tierseuchenabwehr

Das Land Brandenburg ist zu jeder Zeit auf einen Seuchenfall vorbereitet. Die in den vergangenen Jahren getätigten umfangreichen Vorbereitungen auf Tierseuchenausbrüche einschließlich der Durchführung von Tierseuchenübungen wurden weitergeführt. In der Tierseuchenbekämpfung stand im Berichtsjahr die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit im Vordergrund. Die flächendeckende Impfung gegen BTV-8 aller Rinder, Schafe und Ziegen war eine enorme logistische Leistung aller Beteiligten im Zusammenspiel von Veterinärbehörden, Hoftierärzten und Landwirten. Sie ersparte Brandenburger Tierhaltern erhebliche Tierverluste und Folgeschäden. Von der Geflügelpest der vergangenen Jahre blieb Brandenburg 2008 verschont. Die Freiheit des Landes Brandenburg von Tierseuchen wie Rinderleukose, Brucellose, Klassische Schweinepest, Aujeszkysche Krankheit, Tollwut u. a. wird amtlich überwacht und auch in 2008 nachgewiesen.

Die Task Force des Landes Brandenburg unterstützte mit zwei Tierärztinnen auf Anforderung das Land Niedersachsen bei der Bekämpfung einer Geflügelseuche in Mastputenbeständen.

Strahlenschutz

Der Rückbau des Kernkraftwerkes Rheinsberg verläuft planmäßig und soll bis 2013 voraussichtlich abgeschlossen sein. Schwerpunkt war die Demontage von Ausrüstungen der schmutzigen Außenbehälteranlage und der chemischen Wasseraufbereitungsanlage. Die Arbeiten zur Demontage und Zerlegung von aktivierten Reaktorbaugruppen wurde in 2008 beendet. Der Abbau der Heißen Zelle und der Rückbau der Rohrleitungsreste werden fortgesetzt. Kontinuierliche behördliche Begleitung und Überwachung der einzelnen Rückbauvorhaben durch das Landesamt waren jederzeit gewährleistet.

Weitere Informationen:
  Jahresbericht 2008
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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