03.03.2015 | 17:30:00 | ID: 19835 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

NRW wird leiser: Landeskabinett beschließt umfangreiche Lärmminderungsstrategie

Düsseldorf (agrar-PR) -

Die Landesregierung will die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen besser vor Lärm schützen. Dazu hat das NRW-Landeskabinett heute eine umfassende Lärmminderungsstrategie beschlossen. In Nordrhein-Westfalen sind etwa 1,4 Millionen Menschen gesundheitsschädlichen Lärmpegeln durch den Verkehr ausgesetzt. Das zeigen die Ergebnisse der landesweiten Lärmkartierung 2012. In vielen Ballungsgebieten gibt es sogar Mehrfachbelastungen durch verschiedene Lärmquellen. Schwerwiegende Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und Stress. Die Europäische Umweltagentur schätzt in ihrem jüngsten Bericht, dass der Umgebungslärm europaweit in etwa 10 000 Fällen jährlich die Ursache für einen vorzeitigen Tod ist.

„Lärm ist eine ernste Bedrohung für unsere Gesundheit, Lärm macht krank. Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger vor allem in den Städten besser schützen. Jede Verringerung der Lärmbelastung ist ein Gewinn für ihre Gesundheit und Lebensqualität sowie für die Standortqualität der Städte“, sagte Umweltminister Johannes Remmel. Auch Verkehrsminister Michael Groschek betonte: „Lärmschutz muss ernst genommen werden. Ein glaubwürdiger Lärmschutz an Straße, Schiene und in der Luft ist die Voraussetzung dafür, mehr Akzeptanz für Infrastruktur und Verkehr zu bekommen“, so der Minister.

Mit einer umfassenden Strategie will die Landesregierung deshalb vor allem den hohen Lärmbelastungen in den Städten begegnen. Das ist auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Durch das umfangreiche Gesamtpaket soll der Verkehrslärmschutz gestärkt und das Aktionsbündnis „NRW wird leiser“ weiter ausgebaut werden.

Im Einzelnen sieht die Lärmminderungsstrategie folgende Maßnahmen vor:

1.Verbesserung der Finanzierung von Lärmschutz an kommunalen Straßen:
Etwa drei Viertel der von Lärm betroffenen Menschen leben an kommunalen Straßen. Für viele Städte und Gemeinden ist es aber aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht möglich, hier den notwendigen Lärmschutz zu finanzieren. Schätzungen zufolge wären dazu in NRW 500 Millionen Euro notwendig. Das Land will deshalb eine Gesetzesinitiative für ein Finanzierungsprogramm in den Bundesrat einbringen, so dass zukünftig den Kommunen Fördermittel des Bundes zur Verfügung stehen.

2.Verbesserung der Regelungen zum Verkehrslärmschutz:
Um den Verkehrslärmschutz ambitionierter zu gestalten und mehr Gesundheitsschutz zu erreichen, wird sich das Land auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Auslösewerte für die Lärmsanierung an die Grenzwerte der Lärmvorsorge angenähert werden. Außerdem sollen die rechtlichen Regelungen und Standards für Fahrzeuge sowie für Lärmschutzmaßnahmen präzisiert werden.

3.Aktionsbündnis "NRW wird leiser": Über gesetzliche Regelungen hinaus gibt es wichtige Potentiale für den Lärmschutz im freiwilligen Bereich. Dazu hat das NRW-Umweltministerium ein Aktionsbündnis gegründet, an dem sich kommunale Spitzenverbände, Bürgerinitiativen, Interessenverbände, Wirtschaft und Behörden beteiligen, um gemeinsam Konzepte für einen verbesserten Lärmschutz zu erarbeiten und als Multiplikatoren zu wirken. Das Aktionsbündnis zielt darauf ab, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu fördern, Lärm individuell und freiwillig zu
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