Schwerin (agrar-PR) -
Die vom Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr.
Till Backhaus erlassene Verordnung über das Naturschutzgebiet "Riedensee" tritt morgen, Samstag, 29.5.2010, in Kraft. Der westlich der
Ortslage Kühlungsborn an der Ostsee gelegene Riedensee war mit den
umgebenden Flächen mit einer Größe von 90 Hektar seit 1993 als
Naturschutzgebiet einstweilig sichergestellt.
"Die nun erfolgte
endgültige Unterschutzstellung dient dem dauerhaften Erhalt des
Riedensees als Strandsee sowie der angrenzenden Dünen, Sandbänke,
Brackwasserröhrichte, Salzwiesen, Feuchtgrünland-, Trockenrasen- und
Pionierwaldbereiche als ein noch weitgehend intaktes Strandökosystem",
teilte Umweltminister Backhaus mit.
Der Riedensee entstand nach
der Eiszeit in einer mit Schmelzwassersand gefüllten Senke, die durch
den Anstieg des Ostseewasserspiegels mit Salzwasser gefüllt wurde. Durch
Sandverlagerungen, die heute als Dünen-Strandwall erscheinen, wurde der
Riedensee von diesem ständigen Zustrom salzhaltigen Wassers der Ostsee
abgeschnitten. Ein Salzwassereinfluss erfolgt heute nur noch
unregelmäßig bei Hochwasserereignissen über Flutrinnen. Die Standorte
dieser Rinnen wechseln im Zuge küstendynamischer Prozesse. Sie spielen
eine besondere Rolle im Strandökosystem und sind heute einmalig an der
westlichen Ostsee.
Die Strukturvielfalt im Gebiet ist Grundlage
eines Vorkommens einer Vielzahl geschützter Tier- und Pflanzenarten, wie
Bartmeise, Sandregenpfeifer, Reiher-, Berg- und Tafelente, Stranddistel
oder Filzige Pestwurz. Durch den Rückbau eines Schöpfwerkes und
Deichschlitzung konnte 1999 eine Renaturierung von Salzwiesen im Gebiet
initiiert werden. Für den Erhalt und die weitere Entwicklung des
Gebietes sind insbesondere das Zulassen der Küstendynamik, die
Vermeidung von Nährstoff- und Schadstoffeinträgen, die Wiederherstellung
der natürlichen hydrologischen Bedingungen und die Vermeidung
gefährdender Nutzungen unabdingbar.
Um das Schutzgebiet herum
führt ein überregionaler Fahrradweg, von dem aus das Gebiet einsehbar
ist. Der Strand des Naturschutzgebietes kann von Wanderern und
Badegästen betreten und zum Baden genutzt werden. Aus Richtung
Kühlungsborn kommend informiert eine Naturschutztafel über den Charakter
des Gebietes und einige Artenvorkommen.
"Es wäre schön", so die
Bitte des Umweltministers, "wenn alle Wanderer und Badegäste die an den
Strand angrenzenden Flächen nicht betreten und somit zum Erhalt dieses
schützenwerten Gebietes beitragen."
Pressemeldung Download: