Potsdam (agrar-PR) - Die größte gemeinsame Berlin-brandenburgische Einrichtung
hat die ersten Bewährungsproben erfolgreich bestanden. Das Landeslabor
Berlin-Brandenburg,
zu Jahresbeginn gestartet, sichert für rund sechs
Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher der Region Verbraucherschutz
auf hohem Niveau, so Brandenburgs Verbraucherschutzminister Dietmar
Woidke (SPD) in Potsdam. Heute hat Woidke gemeinsam mit dem Direktor
des Landeslabors Roland Körber in Potsdam eine erste Bilanz der
gemeinsamen Untersuchungseinrichtung gezogen. „Die Bündelung der Kräfte
im neu organisierten Labor hat sich bewährt“, lautet Woidkes Fazit.
Dies zeigt auch die positive Bilanz des Labors im ersten Halbjahr mit
475.000 untersuchten Proben und 750.000 Analysen und Bewertungen.
„Die Zusammenführung der Laborkapazitäten in Form einer
Anstalt öffentlichen Rechts war eine folgerichtige Entwicklung aus der
zunehmenden Verflechtung beider Bundesländer im Bereich der Agrar- und
Ernährungswirtschaft sowie des Handels“, sagte Woidke. Berlin und
Brandenburg waren bereits über einen Landwirtschaftsstaatsvertrag eng
verbunden.
Das gemeinsame Landeslabor ist bundesweit die erste länderübergreifende Untersuchungseinrichtung.
Gemeinsame Einrichtung mit breiter Ausrichtung
Das Aufgabenspektrum erstreckt sich auf Laboruntersuchungen in den
Bereichen Gesundheitsschutz von Mensch und Tier, Verbraucherschutz vom
Feld oder Stall bis zu Ladentisch, Umweltschutz und nachhaltiger
Ressourcenschutz, Landwirtschaft und Geologie.
„Dank intensiver Vorbereitungen, sowohl durch alle Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen am Dienstsitz Berlin und an den Standorten in
Brandenburg als auch durch die Obersten Verbraucherschutzbehörden
beider Länder, können alle Aufgaben des Landeslabors mit hohem
Qualitätsstandard und zeitnah ausgeführt werden,“ erläuterte Körber.
Die länderübergreifende Bündelung von Kompetenz, Kapazität und
Fachpersonal lässt bereits jetzt einen hohen Synergieeffekt erkennen.
Hinsichtlich aktueller Situationen wie dem Auftreten der als
„Schweinegrippe“ titulierten Neuen Grippe ist das Landeslabor
Berlin-Brandenburg sehr gut aufgestellt, um schnell und kompetent auf
differenzierte epidemiologische Situationen in Berlin und Brandenburg
reagieren zu können.
Eine zentrale Position kommt dem Landeslabor Berlin-Brandenburg als
diagnostisches Zentrum in der aktuellen Grippe-Situation zu. Hier sind
zur Diagnostik der Influenza A alle amtlichen Prüfverfahren wie
Virologie mit Anzüchtung, Erregerdifferenzierung und
Elektronenmikroskopie zur Schnelldiagnostik sowie spezifische Methoden
zur spezifischen Erregerdiagnostik von H1N1 möglich.
Ergänzend dazu wurde das Landeslabor Berlin-Brandenburg vom
Nationalen Referenzzentrum für Influenza des Robert Koch Instituts zum
Bestätigungslabor für die endgültige Feststellung positiver
Untersuchungsergebnisse benannt. Im Landeslabor werden derzeit täglich
rund 15 bis 20 Proben auf die Neue Influenza A untersucht. Insgesamt
wurden bisher über 2500 Proben aus Berlin und
Brandenburg analysiert.
Neben dem aktuellen Geschehen stellt das Landeslabor auch für die
prophylaktische Kontrolle von Lebensmitteln und Futtermitteln
umfassende molekularbiologische und virologische
Untersuchungskapazitäten für Behörden und Kliniken zur Verfügung. Im
März wurde dafür ein nach modernstem Stand der Technik ausgestatteter
Laborbereich in Frankfurt (Oder) in Betrieb genommen.
Dort werden
Lebensmittel und Futtermittel auf Dioxine, Furane und dioxinähnlich
wirkenden
Substanzen untersucht.
Sicheres Qualitätsmanagement
Seit April dieses Jahres wurden die rechtlichen Voraussetzungen
geschaffen, dass das Landeslabor Berlin-Brandenburg in allen relevanten
Bereichen national und international anerkannte Prüfergebnisse
erstellen kann. Es erfüllt dadurch in höchstem Maße die Anforderungen
an die Überwachung von Lebensmitteln und Tiergesundheit und bietet
ausgezeichnete Voraussetzungen für den Schutz der Verbraucher vor
gesundheitlichen Schäden und Täuschungen. Die Einrichtung hat heute 532
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Berlin und Brandenburg, wovon 128
wissenschaftliche Sachverständige sind. Hauptsitz der Anstalt ist
Berlin. Ein weiterer moderner Laboratoriumskomplex ist in Frankfurt
(Oder) angesiedelt. Labore in Potsdam, Kleinmachnow und Oranienburg
gehören ebenso zum Landeslabor Berlin-Brandenburg.
Weitere Informationen:
www.landeslabor.berlin-brandenburg.de