08.04.2016 | 20:00:00 | ID: 22141 | Ressort: Landwirtschaft | Beruf & Bildung

Backhaus würdigt „starken Berufsstand“ auf Wahlbauerntag in Neubrandenburg

Schwerin (agrar-PR) -

„Nicht immer waren wir derselben Ansicht, doch immer haben wir uns mit Leidenschaft und Engagement für das gleiche Ziel eingesetzt – die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen! Zweifelsohne bildet sie einen Grundpfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung bei uns im Land; sie schafft Arbeitsplätze und trägt maßgeblich zur kulturellen und gesellschaftlichen Belebung des ländlichen Raumes bei – das ist zu großen Teilen auch sein Verdienst.“ – Mit diesem Worten würdigte Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus im Rahmen des heutigen Wahlbauerntages in Neubrandenburg die Leistungen des Bauernverbandes sowie die des scheidenden Verbandspräsidenten Rainer Tietböhl.

„Seit seiner Gründung im März 1991 hat der Bauernverband mit seinen 15 Regionalverbänden und 26 assoziierten Fachverbänden einem der lebenswichtigsten Berufsstände unseres Bundeslandes eine starke Stimme gegeben. Heute bewirtschaften die vom Bauernverband vertretenen Landwirtschaftsbetriebe 62% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in MV. Damit vertritt er rund 14.000 Beschäftigte im Land“, betonte Dr. Backhaus. Das fachliche Know-How der Landwirte und die Möglichkeiten der sozialen Marktwirtschaft hätten im Ergebnis dazu geführt, dass sich die Landwirtschaft zum Leistungsträger mausert. Wichtige Kennzahlen, wie Ernteerträge und Tierleistungen hätten sich durchweg positiv entwickelt.

„Über 10 Jahre, länger als jeder Bauernpräsident zuvor, führte Tietböhl die Geschicke des Verbandes. Mit Engagement, Zielstrebigkeit und Besonnenheit manövrierte er ihn durch Höhen und Tiefen – Agrarreformen, Tierseuchen oder witterungsbedingte Ernteausfälle. Seine kluge und sachliche Art hat ihm sehr viel Respekt eingebracht – auch meinen. Als offener und zuverlässiger Ansprechpartner ist es ihm gelungen, die zum Teil divergierenden Interessen der rund 2.000 Mitglieder zusammenzuführen und den Bauernverband MV zukunftsfähig auszurichten. Ohne zu übertreiben, kann ich heute und hier sagen: Er wird in die Geschichte des Verbandes eingehen und seinem Nachfolger und seiner Nachfolgerin große Fußstapfen hinterlassen“, sagte Dr. Backhaus weiter.

Doch auch die Herausforderungen der Verbandsgeschichte ließ der Minister nicht unerwähnt: „Zunächst musste der Verband die für viele landwirtschaftliche Betriebe äußerst schwierige Phase der Um- und Neustrukturierung bis Mitte der 1990er Jahre aktiv begleiten. Unter enormem Krafteinsatz gelang es ihnen, den juristischen und marktwirtschaftlichen Anforderungen in der Zeit nach der politischen und wirtschaftlichen Wende gerecht zu werden. Ohne die tatkräftige Unterstützung des Bauernverbandes wäre diese Etappe kaum zu meistern gewesen.“

Der Landwirtschaftsminister kritisierte in diesem Zusammenhang auch die damalige Bodenpolitik des Bundes: „In den vergangenen 25 Jahren bin ich nicht müde geworden, immer wieder zu betonen, dass der Boden in MV als Bewirtschaftungsgrundlage für unsere Landwirtschaftsbetriebe von unvergleichbarem Wert ist. Auch habe ich immer wieder deutlich gemacht, dass der voreilige Privatisierungsmarathon des Bundes ein großer Fehler war. Innerhalb von 25 Jahren wurden allein von der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH mehr als 300.000 Hektar ehemaligen Volkseigentums verkauft – das sind mehr als 25% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in MV. Durch die umfangreichen Bodenkäufe ist Kapital gebunden worden, das für Investitionen in die landwirtschaftliche Veredelung und in Arbeitsplätze fehlt.“

Auch auf die Krise kam Dr. Backhaus zu sprechen, in dem er sagte, dass die existenzielle Not der Milch- und Schweinebauern die Gefahr berge, dass sich noch mehr außerlandwirtschaftliches Kapital in die Betriebe einkaufe. Um dieser Entwicklung schnell und wirksam entgegenzuwirken, habe sich die Landesregierung in den vergangenen Wochen auf wichtige Sofortmaßnahmen in Höhe von insgesamt etwa 20 Millionen Euro verständigt. Dazu gehöre die kostenlose und umfassende sozioökonomische Beratung der Landwirte, sowie ein zugunsten der Bauern überarbeitetes Bürgschafts- und Flächenrückkaufprogramm.

Die parallel in Schwerin stattfindende Demonstration des Aktion Agrar e.V. und der Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft (AbL) nehme er mit großer Ernsthaftigkeit und Aufmerksamkeit zur Kenntnis. „Ich kann mit ganzen Herzen nachvollziehen, dass die Menschen angesichts der dramatischen Lage, die im Zweifel letztlich uns alle trifft, auf die Straße gehen. Ich bitte jedoch auch darum, die harte Arbeit unserer Mitarbeiter anzuerkennen.“ So habe die Landesregierung die ländlichen Räume in den vergangenen 25 Jahren mit über 2,7 Milliarden Euro unterstützt. In die landwirtschaftliche Investitionsförderung seien in dieser Zeit rund 650 Mio. Euro geflossen. Investitionsunabhängige Beihilfen, wie Betriebsprämien und Anpassungshilfen, seien in Höhe von rund 11,6 Milliarden Euro ausgereicht worden. Insgesamt seien rund 16 Milliarden Euro in die Land- und Ernährungswirtschaft sowie in die ländliche Entwicklung geflossen. „Nun muss es auch endlich klare Signale und Impulse aus Brüssel und Berlin geben.“ (regierung-mv)

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