17.10.2011 | 08:30:00 | ID: 10969 | Ressort: Umwelt | Wissenschaft & Forschung

Studie: Junge Leute entfremden sich von der Natur

Oldenburg (agrar-PR) - Universität untersuchte Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen.
Die Familienverhältnisse des Hirschwilds sind für viele Kinder und Jugendliche ein Buch mit sieben Siegeln. Dass das Reh nicht die Frau des Hirsches, sondern mit diesem nur entfernt verwandt ist, wissen heute nur noch wenige Kinder. Gefragt nach der Bezeichnung für das Hirschjunge nennen gerade einmal sechs Prozent das Kalb. Ein Drittel der befragten Jugendlichen kapitulierte vor der Frage, der Rest lässt seine Phantasie spielen und nennt Namen wie Hirschling oder Kids. Dies ist nur ein Ergebnis des umfangreichen Jugendreports Natur der Universität Marburg, aus dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zitiert.

Die Studie nimmt das heutige Verhältnis der jungen Generation zur Natur unter die Lupe. Dafür wurden 3.000 Schüler im Alter zwischen elf und 15 Jahren befragt. Dabei zeigte sich, dass auch die Kenntnisse über die Pflanzenwelt eher spärlich ausgeprägt sind. Nur noch 19 Prozent der Kinder sind laut zitierter Studie überhaupt an Blumen und Pflanzen interessiert, so die Landwirtschaftskammer. Dass Hagebutten die Früchte der Rosen sind, weiß nur noch jedes zehnte Kind. Und gerade einmal die Hälfte aller Befragten kann angeben, dass Walnüsse an Bäumen wachsen.

Die Untersuchungen ergaben, dass sich Kinder und Jugendliche immer schneller und drastischer von der Natur entfremden. Die Studie nennt dafür eine Reihe von Gründen. So seien heutige Lernmethoden und Lerninhalte, aber auch die Freizeitgestaltung überfrachtet mit modernen Medien. Es fehlten sowohl Freiräume für das hautnahe Erleben von Natur als auch Eltern, die selber positive Naturerfahrungen vermitteln könnten.

Aber die Studie gibt auch Anlass zu Hoffnung: Die Natur lockt noch immer, so heißt es dort. Immerhin verbringen 47 Prozent der Kinder und Jugendlichen nach eigenen Angaben ihre Freizeit am liebsten im Garten und 74 Prozent würden gern unbekannte Natur entdecken. Ein Potenzial, welches Pädagogen und Eltern nutzen sollten. (lwk-ns)
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