Schwerin (agrar-PR) - Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr.
Till Backhaus eröffnete heute in Schwerin mit einem Grußwort das
Fachseminar zur Energie und Abwasserbeseitigung mit der
Deutschen
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V.,
Landesverband Nord-Ost. Darin hob er das hohe Niveau der
Abwasserbeseitigung in Mecklenburg-Vorpommern hervor. "Die im
Land betriebenen 575 öffentlichen Kläranlagen haben einen ganz
maßgeblichen Anteil an der Verbesserung der Gewässergüte", sagte
Minister Backhaus.
Mittlerweile sei in Mecklenburg-Vorpommern ein
Anschlussgrad der Bevölkerung an Anlagen der öffentlichen
Abwasserbeseitigung von rund 86 Prozent erreicht worden.
Die
verbesserte Kleinkläranlagenförderung, die für einen befristeten
Zeitraum seit Frühjahr dieses Jahres gewährt wird, werde sehr gut
angenommen. Die vorliegenden und angekündigten Anträge zeigen, dass der
erhoffte Schub eingetreten sei.
"Insofern bin ich optimistisch,
dass wir unser Ziel erreichen, bis 2013 die technische Ausstattung der
öffentlichen zentralen, aber auch der privaten dezentralen
Abwasserbeseitigung durchgängig auf einen regelkonformen Zustand zu
bringen", hob Minister Backhaus hervor.
"Damit gewinnen nun
zunehmend die Optimierung der betrieblichen Prozesse sowie der
effiziente Umgang mit Energie zur Abwasserbeseitigung an Bedeutung.
Nicht zuletzt die steigenden Energiebezugspreise haben den
Energieeinsatz verstärkt in den Blickpunkt der Fachleute gerückt",
führte Backhaus weiter aus und verweist auf ein vom Ministerium für
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Auftrag gegebenes
Projekt: Ziel war es, mögliche Energieeinsparpotenziale bei der
Abwasserreinigung abzuschätzen und diese an konkreten
Umsetzungsbeispielen aufzuzeigen. Der aus dem Projekt entstandene
Leitfaden wurde im September dieses Jahres veröffentlicht. "Er soll den
Abwasserunternehmen als Handreichung für die Überprüfung und
Optimierung des Energieverbrauchs im eigenen Zuständigkeitsbereich
dienen", erläuterte Minister Backhaus.
"Überträgt man die auf
fünf Referenzanlagen gewonnenen Ergebnisse auf ganz
Mecklenburg-Vorpommern, könnte durch die Realisierung von
Sofortmaßnahmen auf den Kläranlagen der Stromverbrauch um 13 Prozent
gesenkt werden. Durch die zusätzliche Umsetzung von insgesamt
wirtschaftlichen, mit Investitionen verbundenen Maßnahmen könnte der
Gesamtenergieverbrauch aller Kläranlagen sogar um insgesamt 28 Prozent
gesenkt werden", so Backhaus. "Würde es gelingen, aus den jährlich
anfallenden 42.000 Tonnen kommunalen Klärschlamm das Klärgas zu
gewinnen und energetisch in Blockheizkraftwerken zu verwerten, könnten
etwa 80 Millionen Kilowattstunden Strom bereitgestellt werden. Damit
wären 75 Prozent des Strombedarfs der Kläranlagen abgedeckt und
nebenbei werden 25.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr durch
Substitution fossiler Energieträger verhindert."
Die daraus
resultierenden Effekte wie niedrigere Umweltbelastung, steigende
Effizienz und Kostenreduzierung kämen sowohl den Kommunen als auch den
Bürgern zugute.