27.11.2023 | 11:35:00 | ID: 38197 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Alternativen zu Tierversuchen: Forschung zu Modellen auf Zellkulturbasis ausgezeichnet

Berlin (agrar-PR) - 42. Tierschutzforschungspreis geht an Wissenschaftlerin von der Universität Duisburg-Essen
Der diesjährige Tierschutzforschungspreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht an Frau Prof. Dr. Diana Klein vom Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftlerin wird für ihre Arbeit zur Entwicklung und Anwendung von Zellkulturmodellen im Bereich der Tumorforschung ausgezeichnet. Den Preis überreichte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick. Der Preis wird bereits seit 1980 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung treibt das BMEL seit vielen Jahren die Entwicklung und Erforschung von Alternativmethoden zu Tierversuchen voran.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick: „Tierschutz darf an der Labortür nicht Halt machen. Wo immer es geht, wollen wir deshalb Tierversuche überflüssig machen oder die Zahl der betroffenen Tiere reduzieren. Alternativmethoden sind dafür ein entscheidender Schlüssel, das wollen wir mit unserem Preis auch gezielt fördern. Ich will Frau Prof. Dr. Diana Klein und ihrem Team für ihre hervorragende Arbeit danken. Sie ist beispielhaft und zeigt, was heute dank moderner Methoden in der Forschung möglich ist. Mit Hilfe der erarbeiteten Methode lassen sich in Zukunft zahlreiche Tierversuche im Bereich der Tumorforschung ersetzen."

Zum Forschungsprojekt:
Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Klein (AGI Molekulare Zellbiologie) beschäftigt sich im Bereich der Tumorforschung mit der Entwicklung und Anwendung von Zellkulturmodellen, die menschliche Organe nachahmen und als Modelle für verschiedene Krankheiten zur Anwendung kommen können. An diesen Modellen können dann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – wie beispielsweise Bestrahlung und/oder Chemotherapie – untersucht werden. Auf diese Weise kann die Zahl der verwendeten Versuchstiere in diesem Forschungsbereich deutlich reduziert werden.

Zum Tierschutzforschungspreis:
Tierversuche dürfen nur dann durchgeführt werden, wenn der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann. Dort, wo Alternativmethoden an die Stelle von Tierversuchen treten können, müssen sie auch angewendet werden. Um in möglichst allen Bereichen, in denen Tierversuche durchgeführt werden, Alternativmethoden zu entwickeln und die zugehörige Forschung voranzutreiben, schreibt das BMEL jährlich den Tierschutzforschungspreis aus. Der Preis wird für innovative, zukunftsweisende wissenschaftliche Arbeiten ausgeschrieben, die einen Beitrag zur Entwicklung von Methoden leisten, durch die Tierversuche ersetzt oder eingeschränkt werden können (Replacement und Reduction) oder die zu Verbesserungen der Haltungsbedingungen von Versuchstieren führen können (Refinement).

Weitere Maßnahmen des BMEL zum Schutz von Versuchstieren:
Ziel des BMEL ist es, Tierversuche wo immer möglich zu reduzieren und Versuchstiere bestmöglich zu schützen. Zu den Maßnahmen des BMEL gehören neben der Vergabe des Tierschutzforschungspreises unter anderem:
• Unterstützung zu Validierung und Nutzung vorhandener Forschungsergebnisse zu innovativen, tierversuchsfreien Methoden (sog. New Approach Methodologies (NAM)) für (breiten) Einsatz und Anwendung in der Praxis (1 Million Euro bis 2027),
• der Betrieb des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (etwa 1,5 Millionen Euro jährlich),
• die Forschungsförderung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung – BfR (etwa 400.000 Euro jährlich) sowie
• die Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (100.000 Euro jährlich).
Pressekontakt
Herr Mathia Paul
Telefon: 030 / 18529-3170
E-Mail: poststelle@bmel.bund.de
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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
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10117 Berlin
Deutschland
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