Bonn (agrar-PR) - Das Zupachten von Agrarflächen gewinnt in der
deutschen Landwirtschaft weiter an Bedeutung, auch wenn der
Pachtflächenanteil nach für das Jahr 2007 vorliegenden Ergebnissen des
Statistischen Bundesamtes mit 61,8 % leicht rückläufig war.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu weiter
mitteilt, stieg der Anteil der Pachtflächen an der gesamten
landwirtschaftlich genutzten Fläche stieg im früheren Bundesgebiet von
42,5 % im Jahr 1991 auf 53,6 % im Jahr 2007 an. In NRW sind nach
Angaben des RLV 54 % der landwirtschaftlichen Flächen gepachtet, 65,4 %
im Rheinland und 49 % in Westfalen-Lippe. Das entspricht einer Fläche
von etwa 830 000 ha der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von
1,523 Mio. ha in NRW.
Im Durchschnitt des früheren Bundesgebietes sind die Pachtpreise im
letzten Jahrzehnt leicht angestiegen. Dabei zahlten
nordrhein-westfälische Bauern im Durchschnitt 299 €/ha. Rheinische
Flächen kosteten 312 € und waren damit teurer als in Westfalen-Lippe,
wo im Durchschnitt 290 € gezahlt wurden. Grünland, also Wiesen und
Weiden, ist grundsätzlich günstiger zu pachten, in NRW im Schnitt für
172 €/ha und Jahr, im Rheinland für 182 € und in Westfalen-Lippe für
164 €. Auch beim Ackerland wird im Rheinland mehr bezahlt, immerhin 382
€, und in Westfalen 333 € pro Jahr. Das entspricht einem
nordrhein-westfälischen Durchschnitt von 351 €.
Nordrhein-Westfalen liegt im Vergleich zu anderen Bundesländern bei
den Pachtpreisen mit den 299 € an der Spitze, gefolgt von Niedersachsen
mit 269 €, Schleswig-Holstein mit 257 € und Bayern mit 229 € im
Schnitt. Schlusslichter bilden das Saarland und Brandenburg, wo etwa 82
€ Pacht gezahlt wird. Ursachen für die unterschiedlichen Pachtpreise
sind vor allem die Bodenqualität, die klimatischen Bedingungen, die
Nähe zum Markt sowie Größe und Zuschnitt der Flächen.