Bonn (agrar-PR) - Ein bisschen trostlos sehen sie aus und riechen manchmal auch nach Gülle
- die abgeernteten Getreidefelder, auf denen zurzeit nur die Reste der Getreidehalme
zu sehen sind. Für die Mikroorganismen im Boden sind die Stoppeln schwer
verdauliche Kost, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.
Besonders gut können die Mikroorganismen frische Blätter zersetzen,
weil diese viel Stickstoff und wenig Kohlenstoff enthalten. Stroh und Getreidestoppeln
dagegen enthalten wenig Stickstoff und viel Kohlenstoff. Die kleinen Helfer
im Boden brauchen aber vor allem den Stickstoff für ihr Wachstum und ihre
Vermehrung und wenn dieser fehlt, läuft auch die Zersetzung der organischen
Substanz im Boden langsamer.
Um dem Abbau im Boden auf die Sprünge zu helfen, sorgen die Bauern für
frische Luft, in dem sie die Getreidestoppeln mit dem Grubber lockern. Manche
führen auch Stickstoff hinzu, in dem sie die Äcker mit Gülle
düngen.
Damit der Boden nicht bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr ungeschützt
bleibt, säen viele Landwirte jetzt Zwischenfrüchte, wie Senf, Phacelia
oder Ölrettich. Diese Pflanzen verhindern, dass der Boden in hügeligem
Gelände bei starken Regenfällen abgewaschen wird. Außerdem
nehmen diese Pflanzen für ihr Wachstum den Stickstoff aus dem Boden auf
und verhindern, dass die Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden.
Der Boden profitiert von den Zwischenfrüchten, denn die meisten dieser
Pflanzen frieren im Winter ab und liefern Futter für die Regenwürmer
und Mikroorganismen, die die organische Substanz fruchtbaren Humus umwandeln.