Berlin (agrar-PR) -
Kienle sprach auf Bauernkundgebung der Oberschwabenschau „Unsere nachhaltige und
multifunktionale Landwirtschaft ist einzigartig, unverwechselbar und unschlagbar!
Wir haben sie und wir erhalten sie − aber nicht mit einer ausschließlich radikalen
Marktorientierung!“ Dies sagte Adalbert Kienle, der Stellvertretende
Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen der Bauernkundgebung
auf der Oberschwabenschau 2009 am 11. Oktober 2009 in Ravensburg. Seiner
Ansicht nach bringt es nicht mehr Arbeit und Wohlstand, wenn man einfach nur
den Zollschutz senkt. Benötigt würden vielmehr Leitplanken für die
Landwirtschaft in einer gelebten Sozialen Marktwirtschaft. Wie Kienle betonte
„will und kann der Staat auf Dauer keine Preise machen. Der Staat kann und muss
aber helfen, Benachteiligungen auszugleichen“.
Das könnten die Investitionsförderung
oder Flurbereinigung sein oder steuerliche Entlastungen. Auf die Obstregion
Bodensee bezogen erklärte Kienle, es gehe nicht an, dass andere EU-Staaten ihre
Obsterzeuger bei der Hagelversicherung bis zu 80 Prozent entlasten, hierzulande
aber nicht. Ein verlässlicher Direktausgleich für die Bauern über das Jahr 2013
sei von allerhöchster Bedeutung als Honorierung der landschaftspflegerischen
und Umweltleistungen und als Ausgleich für unweigerlich höhere Kosten durch die
weltweit höchsten Standards im Tier-, Natur- und Verbraucherschutz aus. „Hierfür
brauchen wir Europa, hierfür brauchen wir eine starke Gemeinsame Agrarpolitik
mit einer ausreichenden Finanzierung“, betonte Kienle.
Ein bitteres Gefühl der
Benachteiligung verbreite sich in den Bauernfamilien, da die Politik wenig
Verständnis „für unsere existenziellen Anliegen als Land- und Forstwirtschaft
hat“ und das amtliche Brüssel den Anschein erwecke, als wolle es die Milchkrise
aussitzen. Deshalb setze der Berufsstand jetzt auf wirksame Beschlüsse beim
EU-Agrarrat am 19. Oktober sowie auf Koalitionsbeschlüsse der künftigen
Bundesregierung, die von „Kompetenz, Vernunft, Verlässlichkeit und Vertrauen“ getragen
seien, um den Agrarstandort und Milchstandort Deutschland zu stärken. Generell
sprach Kienle der oberschwäbischen Landwirtschaft gute Zukunftschancen zu.
Wörtlich: „Oberschwaben bleibt Bauernland in vorderster Reihe. Es vereint heute
wie kaum eine andere Region eine schützenswerte bäuerlich geprägte Landschaft
mit einer zukunftsträchtigen Wirtschaft und lebenswerten sozialen Strukturen“.