Bonn (agrar-PR) -
RLV-Präsident Friedhelm Decker beim Seminar für das berufsständische Ehrenamt Die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft als
ein herausragender Wirtschafts- und Standortfaktor im ländlichen Raum
muss auch weiterhin über eine starke erste Säule der gemeinsamen
EU-Agrarpolitik gesichert werden.
Darauf hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes
(RLV), Friedhelm Decker, anlässlich des Seminars für das
berufsständische Ehrenamt seines Verbandes vergangene Woche
hingewiesen. „Ein weitestgehender Erhalt der Direktzahlungen zur
Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe ist unabdingbar“,
sagte Decker. Wie wichtig die EU-Mittel für das wirtschaftliche
Ergebnis in allen Betrieben seien, machten die veröffentlichten
Betriebsergebnisse der Landwirtschaftskammer nachdrücklich deutlich.
Nach den Worten des RLV-Präsidenten hätten die Landwirte und ihre
Familien allerdings gute Argumente für den Fortbestand der Zahlungen,
weil man in Europa die mit Abstand höchsten Sozial- und Umweltstandards
bei der Produktion zu beachten hätte.
Der RLV-Präsident, der einen umfassenden Überblick über die Arbeit
seines Verbandes und sein persönliches Engagement gab, hatte zuvor
deutlich gemacht, dass die Landwirtschaft mehr oder minder auf völlig
liberalisierten Märkten agiere. „Was für Schweinemäster,
Ferkelproduzenten, Sonderkulturbetriebe und inzwischen auch Ackerbauern
längst selbstverständlich ist, erfasst nunmehr auch die
Milchviehhalter“, betonte der RLV-Präsident. Umso mehr müsse man schon
heute mit allem Nachdruck für den Erhalt der EU-Direktzahlungen, für
möglichst hohe Beträge in einzelnen Betrieben sowie für eine
längerfristige Absicherung nach 2013 eintreten. Dies werde eine Aufgabe
sein, die alle im Berufsstand unglaublich fordern werde. Schließlich
entscheide seit geraumer Zeit das Europaparlament auch in der
Agrarpolitik mit. Im Europäischen Parlament kenne man jedoch keinen
Fraktionszwang wie beispielsweise im Deutschen Bundestag. Das heiße im
Ergebnis, dass man als Verband permanent Kontakt zu allen Abgeordneten
pflegen müsse.
„Dies ist eine Aufgabe, die uns von der Kreisbauernschaft vor Ort,
über den Landesverband bis hin zur Spitze des Deutschen Bauernverbandes
mit ständigen Gesprächen in Brüssel und Straßburg fordern wird“, machte
Decker mit dem Hinweis deutlich, dass nicht nur andere Politikbereiche,
sondern auch andere Interessengruppen wie Umweltorganisationen ein
hohes Interesse an der Umverteilung der EU-Agrarmittel hätten. Hinzu
käme, dass auch die osteuropäischen Staaten mit allem Nachdruck auf die
EU-weite Angleichung der Zahlungsansprüche pochten, was letztlich auch
zu Lasten der deutschen Landwirte gehen würde.