Gräfelfing (agrar-PR) -
Auftakt der Informationskampagne „Ökologische Aquakultur – Öko Genuss aus den Regionen der Welt“ Die Durchführungsbestimmungen für ökologische Aquakultur haben Ende
Juni innerhalb der EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau
eine Lücke geschlossen. Die europaweit gültigen Rechtsvorschriften für
Bio-Fisch, -Meeresfrüchte und -Algen machen die Bahn frei für eine
Produktpalette, mit der die stark wachsende Weltnachfrage auch auf
nachhaltige Weise gedeckt werden soll. Am 4. Oktober 2009 haben
Fachhändler auf der BioNord in Hamburg Gelegenheit, bei Naturland in
Halle A1, Stand C3, die Vorzüge und die Vielfalt der ökologischen
Aquakultur kennen zu lernen. Gleichzeitig fällt der Startschuss für
eine Kampagne im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau: In
den nächsten Wochen werden die Projektpartner Naturland, Fish &
More, dennree und Wechsler Feinfisch die Verbraucher an ausgesuchten
Einkaufsstätten über Umwelt-, Qualitäts- und Geschmacksvorteile von
Bio-Fisch und -Meeresfrüchten informieren.
Nach
Angaben des Hamburger Fischinformationszentrums liegt der
Pro-Kopf-Verbrauch weltweit bei 16,4 Kilogramm jährlich. U.a. durch
Überfischung von Flüssen, Meeren und Seen gehört die Aquakultur
(Fischzucht) daher zu den wachstumsstärksten Lebensmittelsektoren.
Inzwischen wird bereits jeder zweite Speisefisch – von der heimischen
Forelle bis zum tropischen Pangasius – in Netzgehegen und Teichen
nachgezüchtet. „Zu hohe Besatzdichten, der Raubbau an natürlichen
Ressourcen sowie der teilweise massive Einsatz von Antibiotika und
Chemikalien haben tier- und umweltgerechte Alternativen notwendig
gemacht“, erklärt Dr. Stefan Bergleiter, Fischexperte bei Naturland.
Öko-Verbände
wie z.B. Naturland haben bereits Mitte der 90er Jahre den Weg für eine
ökologische Aquakultur geebnet und waren an der Entwicklung der
Durchführungsbestimmungen zur neuen EG-Öko-Basisverordnung für
Bio-Fisch und -Meeresfrüchte beteiligt. Die in der Richtline
festgehaltenen gesetzlichen Mindestanforderungen beinhalten zum
Beispiel den Schutz von Gewässern und umliegenden Ökosystemen,
artgerechtere Haltungsbedingungen, den Verzicht auf Gentechnik,
Wachstumsförderer und Hormone. Die Anforderungen der Richtlinien der
Öko-Verbände gehen teilweise über die der EG-Bestimmungen hinaus: so
liegen z.B. die Besatzdichten hier deutlich niedriger.
Die
Informationskampagne „Ökologische Aquakultur – Öko Genuss aus den
Regionen der Welt“ wird vom Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Bundesprogramms
Ökologischer Landbau gefördert.