29.04.2009 | 00:00:00 | ID: 404 | Ressort: Landwirtschaft | Fischerei

Minister Backhaus: Fischerei als struktur bestimmenden Wirtschaftszweig in Mecklenburg-Vorpommern erhalten

Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus hat heute vor demonstrierenden Fischern in Schwerin die große Bedeutung der Fischerei für Mecklenburg-Vorpommern betont.
Die  Fischerei sei ein Teil unserer Identität, die neben der unmittelbaren Bedeutung für die regionale Wirtschaft auch für den Tourismus von unschätzbarem Wert ist.
"Gerade in unserem Land ist es daher wichtig diesen Wirtschaftszweig zu erhalten", betonte der Minister.
Er zeigte Verständnis für die Fischer, die sich angesichts der aktuellen Entwicklungen Sorgen um ihre Zukunft machten. 
Der Minister verwies darauf, dass seit 1994 547 Vorhaben mit Gesamtinvestitionen von ca. 286 Millionen Euro gefördert wurden. Diese Investitionen dienten sowohl der Modernisierung von Fischereifahrzeugen und Fischereihäfen, als auch der Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung.
Entscheidend für die positive Entwicklung bei der Heringsfischerei in den letzten Jahren sei der  Bau des Fischbearbeitungszentrum in Mukran gewesen. Die Verarbeitungskapazitäten für den Hering haben sich dadurch enorm verbessert. Für die Fischer sei der Heringsfang dadurch erst wieder attraktiv geworden. Backhaus erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass in den Jahren vor Inbetriebnahme des Werkes die Heringsquote kaum ausgeschöpft wurde.
Bezug nehmend auf die Diskussion um die aktuelle Heringsquote unterstrich der Minister das Engagement der Landes- und Bundesregierung in Brüssel.
"Für das Jahr 2009 konnte nach meiner Einschätzung zunächst noch das Schlimmste verhindert werden. Denn entgegen des Vorschlags des internationalen Rates für Meereskunde wurde die Quote nicht um 62 %, sondern um 39 % gekürzt. Ich sehe es als Erfolg an, dass durch innerdeutsche Umschichtungen zu Gunsten von Mecklenburg-Vorpommern  gegenüber der Zuteilung von März 2008 letztlich nur eine Kürzung von knapp 20% eingetreten ist", betonte der Minister.   
Die Bundesregierung dürfe eine weitere Kürzung der Quote nicht zulassen. Sonst sei die kleine Kutter-  und Küstenfischerei des Landes, die nachhaltig und selektiv fischt, in ihrer Existenz gefährdet.
Im Anschluss an die Demonstration lud der Minister Vertreter des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer zu einem Gespräch ein. Dabei wurden die auf der Kundgebung aufgeworfenen Fragen in einer sachlichen Atmosphäre vertiefend diskutiert.
"Für mich wurde dabei deutlich, dass zwischen den Fischern und den Vertretern der Wissenschaft eine tiefe Kluft herrscht, eine Zusammenarbeit zur Lösung der Probleme aber notwendig ist. Ich werde deshalb einen Fischereibeirat einberufen,  und die Vertreter des Internationalen Rates für Meereskunde, die  Fischer und die  Verbände  bitten, daran teilzunehmen. In diesem Beirat sollen die Wissenschaftler ihr Verfahren zur Erforschung der Herings- und Dorschbestände nachvollziehbar erklären. Dabei erwarte ich unabhängige und überprüfbare Aussagen zum Altersaufbau, zum Wanderverhalten und zum Gesundheitszustand der Herings – bzw. Dorschbestände", so der Minister im Anschluss an das Gespräch.   
Mit Unterstützung der Bundesregierung will das Land  darauf drängen, dass die vom EU-Ministerrat beschlossene Ausarbeitung des mehrjährigen  Heringsmanagementplanes   so bald wie möglich erfolgt. "Diese Managementpläne sind Voraussetzung dafür, den Fischern für Stilllegungstage Ausgleichzahlungen zu gewähren. Das wäre ein wirksames Mittel um existenzbedrohten Unternehmen zu helfen", so der Minister.  
Im Ergebnis der Gespräche wurde zudem festgelegt, dass die Erzeugerorganisationen künftig verstärkt gefördert werden. Diesbezüglich muss  die Förderrichtlinie des Landes  geändert werden.  "Schlagkräftige Erzeugerorganisationen sind wichtig, um im Handel oder bei Verarbeitern bessere Preise zu erzielen", begründet der Minister.
Die Fischer verwiesen in dem Gespräch mit dem Minister erneute auf die Schäden, die durch den Kormoran entstehen. Diesbezüglich will der Minister bei der Europäischen Kommission auf die zeitnahe Erarbeitung der angekündigten Leitlinien zur Ermittlung der Kormoranschäden drängen.
Von diesem Gespräch geht auch ein Appell an die Hotels und Gaststätten des Landes aus, einheimischen Fisch nur von Erzeugerorganisationen zu kaufen. "Das ist ein Garant dafür, dass qualitativ einwandfreier Fisch auf den Tisch kommt. Zudem leisten die Hoteliers  und  Gastwirte damit auch einen Beitrag zur Stärkung der heimischen Fischwirtschaft."
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