Grevesmühlen (agrar-PR) -
Mit der ersten Garnelenfarm Mecklenburg-Vorpommerns, für die am Dienstag in Grevesmühlen der Grundstein gelegt wurde, wird ein neuer Wirtschaftszweig des Landes, die Aquakultur, weiter ausgebaut. Bisher sind Aquakulturanlagen an 22 Standorten in Mecklenburg-Vorpommern errichtet worden, in denen Fische und Edelkrebse produziert werden.
Die Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG plant eine Jahresproduktion von insgesamt 16 Tonnen "White Tiger Shrimps". Die Aufzucht von Shrimps in Kreislaufanlagen, wie sie in Grevesmühlen vorgesehen ist, ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Produktion. Sie ist garantiert antibiotikafrei, nicht nur, weil der Einsatz von Antibiotika in der Fischzucht in Deutschland verboten ist, sondern auch, weil die Bakterien in den Biofiltern, denen die zentrale Bedeutung für die Reinhaltung des Wassers in einer Kreislaufanlage zukommt, sofort sterben würden und dies den Zusammenbruch der Produktion zur Folge hätte. In Grevesmühlen werden nur Bestände eingesetzt, die mehr als 6 Generationen krankheitsfrei bestätigt sein müssen.
Das Investitionsvorhaben wird mit mehr als 800.000 € aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Dazu Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus: "Wir sehen dies als eine zukunftsträchtige Anlage öffentlicher Mittel, die weitere Investitionen zur Folge haben wird. Die Firma Green Aqua Farming, die diese Anlage plant und durchführt, betreut bereits jetzt zwei weitere Investoren in M-V."
Hintergrund:
Auf der ganzen Welt gibt es ca. drei- bis vierhunderttausend Shrimpsfarmen; in Deutschland stellen zwei Unternehmen Shrimps her.
Mit einer Produktion von weltweit 3,2 Mio. Tonnen machen Shrimps gewichtmäßig zwar nur 3% des "Speisefischmarktes" aus, haben aber im monetären Vergleich mit 20% der weltweiten Einnahmen für Fischprodukte eine herausragende Rolle.
Die Produktion selbst findet wegen der klimatischen Bedingungen fast ausschließlich in Südostasien und Mittelamerika in großen Teichwirtschaften statt. Dementsprechend findet man in Deutschland fast nur tiefgefrorene Shrimps auf dem Markt. 56.000 Tonnen werden jedes Jahr nach Deutschland importiert. (regierung-mv)