Eberswalde (agrar-PR) - Ein winziger, aber gefährlicher Fadenwurm (Nematode) fordert
auch dieses Jahr von Brandenburgs Förstern erhöhte Aufmerksamkeit.
Kiefern mit auffälligen Schadsymptomen wie schnellem Absterben,
massiven Nadelverbräunungen, welken Stellen oder intensivem Harzfluss
müssen sofort gefällt werden, um Holzproben für Laboruntersuchungen zu
gewinnen.
Noch kommt der gefährliche, nur 1 Millimeter lange
Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus) nicht in Brandenburg
vor, doch Fostfachleute glauben sicher, dass er kommt: Das trockene und
warme märkische Klima und die vielen Kiefernwälder bieten nicht nur
beste Bedingungen vorfinden, erklärt das Landeskompetenzzentrum Forst
Eberswalde (LFE) Der ursprünglich in Nordamerika beheimatete Fadenwurm
wurde bereits vor 100 Jahren nach Asien und vor einigen Jahren nach
Europa eingeschleppt. Er hat sich inzwischen in einem Befallsgebiet in
Portugal südöstlich von Lissabon etabliert.
Der Gefährliche Kiefernholznematode gilt in der EU als
Quarantäneschädling. EU-Richtlinien zur Überwachung und Eindämmung
sollen die Gefahr der Einschleppung und Verbreitung minimieren. So wird
Verpackungsholz aus Befallsländern bei Einfuhr in die EU untersucht.
Dabei wurden schon in vielen Holzsendungen Kiefernholznematoden sowie
Larven und Bohrgänge von Bockkäfern gefunden. Zum Nachweis des
Schädlings sind in jedem Fall Laboruntersuchungen durch Spezialisten
des Pflanzenschutzdienstes notwendig.
Verdachtsgebiete eingrenzen
Die Forstleute richten ihr Augenmerk bei der Überwachung auf
absterbende Kiefern in der Nähe von Holzumschlagplätzen, Palettenlagern
und Sägewerken sowie auf Kiefern von Waldbrand- oder
Sturmschadensflächen, in denen sich Bockkäfer vermehrt haben sowie
Kiefern, die aus ungeklärter Ursache innerhalb kurzer Zeit absterben.
Auch Waldbesitzer, die diese Schadsymptome an Kiefern feststellen,
sollten zur Abklärung der Ursache den Pflanzenschutzdienst oder die
Landesforstverwaltung informieren.
Der nur 1 mm lange Gefährliche Kiefernholznematode (Bursaphelenchus
xylophilus) lebt im Holz von Nadelbäumen, stört dort die
Wasserversorgung und kann so unter ungünstigen Bedingungen innerhalb
weniger Wochen zum Absterben des befallenen Baumes führen. Besonders
empfindlich sind Kiefernarten wie auch die in Brandenburg
vorherrschende Gemeine Kiefer, Pinus sylvestris. Die riesigen
Kiefernflächen bieten ein großes Angebot an möglichen Wirtsbäumen. Um
von Baum zu Baum zu gelangen, ist der Fadenwurm auf einen Transporteur
angewiesen, beispielsweise der Bäckerbock, der in Brandenburg allgemein
verbreitet ist.