Bad Kreuznach (agrar-PR) - Die Sicherung der
Rohstoffversorgung für die heimischen Mälzereien und Brauereien wird
in Zukunft mit der Frage der Wirtschaftlichkeit des Anbaus von
Braugerste in Rheinland-Pfalz entschieden. Beim Braugerstentag der
Fördergemeinschaft Braugerste in Oppenheim rief der Präsident der
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler
MdB dazu auf, deren Marktanteile durch gemeinsame Anstrengungen nicht
weiter absinken zu lassen. Dazu bedürfe es eines langfristigen
Konzepts, in das die Belange von Landwirten, Handel und Verarbeitern
gleichermaßen eingebracht werden müssen.
Braugerste, die in Europa seit 1.000
Jahren angebaut und züchterisch bearbeitet wird, gehörte über lange
Zeit zu den wichtigsten Kulturen der rheinland-pfälzischen
Landwirtschaft. Noch vor zwanzig Jahren stand Braugerste auf über
100.000 Hektar im Land. Seitdem ist die Anbaufläche über 85.000 ha
(1999) auf 49.000 ha (2009) geschrumpft.
Für 2010 wird vor allem in den Höhengebieten mit
einem weiteren Rückgang um 15 bis 20 Prozent gerechnet. Das
wichtigstes Braugetreide im Land, der von Brauern und Mälzern in
Rheinland-Pfalz in gleicher Weise geschätzte Rohstoff für die
Herstellung der regional, national und international geschätzten
Biere, so Präsident Schindler, verzeichne heute eine geschwächte
Wettbewerbsposition vor allem gegenüber Weizen, dessen Anbaufläche in
den letzten zehn Jahren um fast 25 Prozent gewachsen sei.. Der
Kammerpräsident sieht die gesamte Wertschöpfungskette gefordert,
Verantwortung zu übernehmen und im Interesse der Rohstoffsicherung und
Erhaltung der Marktanteile dafür zu sorgen, dass die Braugerste in
Rheinland-Pfalz nicht zu einer Nischenkultur wird.