Heilbronn (agrar-PR) -
Mitgliederversammlung der Württembergischen Weingärtner / Erhalt des Anbaustopps für Reben nach 2015 angestrebt „Die heimischen Weine sind nicht zuletzt auch in Verbindung mit den
vielfältigen kulturellen und gastronomischen Angeboten in
Baden-Württemberg, gefragt. Das ist eine gute Voraussetzung für einen
erfolgreichen Weinbau im Land. Davon profitiert auch der Erhalt unserer
wertvollen Kulturlandschaft", sagte die Staatssekretärin im
baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag (12. März)
anlässlich der Mitgliederversammlung der Württembergischen Weingärtner
in Untergruppenbach (Landkreis Heilbronn).
In Baden-Württemberg würden ideale Bedingungen für Qualitätsweinbau
herrschen. "Die unterschiedlichen Klima- und Bodengegebenheiten sind für
die schwäbischen Klassiker Trollinger, Lemberger und Schwarzriesling
wie geschaffen", betonte die Staatssekretärin.
Bis vor einigen Jahren habe der Württemberger Wein noch als
Geheimtipp gegolten. "Der Schwabe trinkt seinen Wein ja bekanntlich am
liebsten selbst. Dennoch müssen sich unsere Betriebe im Zeitalter von
Globalisierung und Internethandel ihre Marktanteile und Absatzchancen
täglich neu erkämpfen", erklärte Gurr-Hirsch. "Wer verkaufen will, muss
sich konsequent auf die Absatzmärkte ausrichten, denn der Markt ist hart
umkämpft und auch die Weinbranche steht unter Preis- und Kostendruck",
so die Staatssekretärin.
Im Jahr 2009 sei in Abstimmung mit der Weinwirtschaft ein
erfolgreiches Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau auf den Weg
gebracht worden. Dieses Förderprogramm sei in vier Teile gegliedert. So
solle die Umstrukturierung und Modernisierung von Rebflächen
weitergeführt werden, Maßnahmen zur Absatzförderung auf
Drittlandsmärkten und Investitionen im Zusammenhang mit Fusionen
unterstützt werden. Außerdem sollten Investitionen in Qualität und
Innovation gefördert werden. Hauptziele des neuen Förderprogramms seien,
den Export der heimischen Weine zu steigern, die Zusammenarbeit zu
fördern und die Strukturen weiter zu optimieren sowie die Qualität der
Weine ständig weiter zu entwickeln. Dafür stünden Fördermittel in Höhe
von 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Es sei bedeutend, dass die Präsentation der Weine, die Weinwerbung
und auch die touristischen Aktivitäten ständig weiter entwickelt werden.
Großes Potenzial läge auch im Bereich 'Wein und Tourismus', deshalb
wurden in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und
Obstbau in Weinsberg und am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg
Projekte zu den Themen 'Wein-Architektur und Tourismus' und
'Weinbergsökologie und Tourismus' gestartet.
Der wichtigste Aspekt sei momentan die Frage des Erhalts des
Anbaustopps für Reben nach 2015. Nach Beschlüssen im Rahmen der Reform
der europäischen Weinmarktorganisation laufe der Anbaustopp für Reben im
Jahr 2015 aus, könne aber national noch bis zum Jahr 2018 verlängert
werden.