Berlin (agrar-PR) -
WWF warnt vor Folgen der steigenden CO2-Emissionen Berlin - Neue Daten zur Erhöhung der globalen
Temperatur vom ‘Goddard Institute for Space Studies‘ der NASA zeigen,
dass die erste Hälfte des Jahres 2010 das wärmste Halbjahr der letzten
130 Jahre war. Die Temperatur lag 0,7 Grad Celsius über dem
Durchschnittswert. „Nur weil der Klimawandel auf der politischen
Tagesordnung augenblicklich nicht ganz oben steht, hat er nicht
aufgehört, zu existieren“ erklärt Regine Günther, Leiterin Klima- und
Energiepolitik des WWF Deutschland. „Die globale Erwärmung schreitet
dramatisch voran.“
Aktuelle Daten zeigen einen langfristigen Trend zu
erhöhten Temperaturen der Meeresoberfläche im tropischen Atlantik und
Golf von Mexiko, der auch durch den Anstieg der
Treibhausgase-Konzentration in der Atmosphäre verstärkt werde.
Beunruhigend sei insbesondere die Rekordtemperatur der Meeresoberfläche
im tropischen Atlantik. Durch die Energie der warmen Oberfläche könnte
eine der schlimmsten atlantischen Hurrikan-Perioden bevorstehen,
befürchten Experten.
„Am Golf von Mexiko schließt sich auf bedauerliche
Weise der Teufelskreis des Erdöls. Das Öl verursacht dort eine doppelte
Katastrophe. Einerseits verschmutzt es direkt durch die Förderung den
Golf über Jahrzehnte, andererseits drohen der Region langfristig noch
stärkere Hurrikane, als eine mögliche Folge der exzessiven Nutzung
fossiler Brennstoffe“, so Günther. Hurrikane bedrohen die Region umso
stärker, da natürliche Barrieren, wie beispielsweise die
Mangrovenwälder, durch Umweltverschmutzungen und die gerade
stattfindenden Ölkatastrophe immer schwächer werden. „Wir müssen
begreifen, dass fossile Brennstoffe unsere Lebensgrundlage nicht
sichern, sondern bedrohen“, so Günther.
Um die Welt vor den schlimmsten Folgen des
Klimawandels zu bewahren und die globale Temperaturerhöhung unter der
Gefahrenschwelle von 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten
zu halten, würden klare Maßnahmen und Ziele benötigt. Diese fehlen
jedoch nach wie vor. So würden die bisher von den einzelnen Ländern
angebotenen Minderungsziele zu einer Erwärmung um mehr als 3° Celsius
führen. „Nicht nur Europa muss endlich seiner historischen
Verantwortung gerecht werden und sein Minderungsziel bis 2020 auf 30%
erhöhen. Auch die USA müssen nicht nur die vor ihrer Haustür
stattfindende Ölkatastrophe bekämpfen, sondern endlich auch ihre
CO2-Emissionen drastisch senken“, fordert Regine Günther.