Berlin (agrar-PR) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat kurz vor Ablauf der bei der Kopenhagener Weltklimakonferenz
vereinbarten Meldefrist für nationale CO2-Reduktionsziele
(31. Januar) von Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr Engagement beim
Klimaschutz gefordert. Einen Monat nach dem Kopenhagener
Weltklimagipfel müsse endlich wieder Bewegung in die stockenden
Verhandlungen zum globalen Klimaschutz kommen. Spätestens beim
Sondergipfel der EU-Regierungschefs am 11. Februar müsse die
Europäische Union eine CO2-Minderung bis 2020 um mindestens
30 Prozent im Vergleich zu 1990 fest zusagen. Die heute von der EU
abgegebene Erklärung, ihre Treibhausgase um 20 Prozent, unter
bestimmten Bedingungen auch um 30 Prozent, zu mindern, reiche nicht
aus.
Im Rahmen des so genannten "Copenhagen Accord",
einer im Dezember in Kopenhagen angenommenen politischen
Willenserklärung, waren alle Länder eingeladen worden, bis Ende Januar
ihre jeweiligen CO2-Minderungsziele an das internationale
Klimasekretariat zu melden. Der BUND sieht in den wenig ambitionierten
Klimaschutzzielen der Europäischen Union und anderer Industriestaaten
die Hauptursache für das weitgehende Scheitern der Bemühungen zum
Schutz des Weltklimas.
Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Was die
Industriestaaten bisher gemeldet haben, addiert sich auf lediglich
zwischen elf und 19 Prozent CO2-Minderung. Wenn es dabei
bleibt, ist eine Erderwärmung von bis zu vier Grad Celsius
unvermeidlich. Die Folgen wären zunehmende Überschwemmungen, Hurrikans,
Dürren und ein Anwachsen der Umweltflüchtlingsströme. Um das in
Kopenhagen vereinbarte Ziel einer maximalen Temperaturerhöhung von zwei
Grad einhalten zu können, ist die Reduzierung der CO2-Emissionen der Industriestaaten um mindestens 40 Prozent bis 2020 erforderlich. Davon sind wir weit entfernt."
Deutschland will seine CO2-Emissionen
bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent verringern. Für den
Zeitraum danach gebe es noch keine konkreten Ziele. Deutschland und die
EU müssten bis 2050 ihre Emissionen möglichst nahe Null senken, um das
in Kopenhagen vereinbarte Klimaschutzziel zu erreichen. Wenn
Bundeskanzlerin Angela Merkel es mit ihrer Forderung ernst meine, die
Erderwärmung auf zwei Grad limitieren zu wollen, müsse sie endlich
strengere Ziele für die EU durchsetzen.