Bonn (agrar-PR) -
Über 100 Greenpeace-Jugendliche demonstrieren für den Klimaschutz Für mehr Klimaschutz demonstrieren zu Beginn der UN-Klimaverhandlungen in Bonn über 100 Greenpeace-Jugendliche
aus ganz Deutschland. Mit Kostümen als bedrohte Tiger, Orang Utans oder
Eisbären verkleidet und mit Bannern ziehen die Jugendlichen vor das
Konferenzgebäude. Als Aufforderung an die Delegierten, keine Zeit mehr
zu verlieren, stellen die Greenpeace-Jugendlichen
ein Banner mit einer überdimensional großen gemalten Sanduhr vor den
Eingang. In der Uhr zerrinnt die Erde. In Bonn wird in den kommenden
Tagen erstmalig über den Text des künftigen Klimaabkommens verhandelt.
Die Verhandlungen stecken in einer Sackgasse. Wir brauchen jetzt
in Bonn den politischen Willen, einen Schritt vorwärts zu kommen und
den Klimaschutz wieder in Gang zu bringen, sagt Greenpeace-Klimaexperte
Karsten Smid. Das zentrale Problem: Die Industrienationen wollen kein
Geld für den globalen Klimaschutz zahlen. Doch Finanzhilfen sehen die
Entwicklungsländer als Voraussetzung, um weiter zu verhandeln. Die
Entwicklungsländer sind am stärksten betroffen von den Auswirkungen des
Klimawandels, wie Wüstenbildung, Überschwemmungen und Dürren.
Deshalb fordert Greenpeace, dass die reichen
Industrienationen jährlich mindestens 110 Milliarden Euro für den
internationalen Klimaschutz bereitstellen. Auf Deutschland entfällt ein
Anteil von sieben Milliarden Euro pro Jahr. Das ist kein Almosen, sondern die Begleichung der historischen Klimaschuld, die mit der Industrialisierung begann, erklärt Smid.
Mit dem Geld müssen die Entwicklungsländer schrittweise Maßnahmen
zum Klimaschutz beginnen, um bis zum Jahr 2020 ihren Ausstoß an
Treibhausgasen um 15-30 Prozent gegenüber der Prognose zu verringern.
Das Geld muss auch für den Schutz der Urwälder eingesetzt werden.
Urwälder speichern Kohlenstoff. Werden sie weiterhin abgeholzt, wird CO2
freigesetzt. Für die einzigartigen Urwälder im Amazonas, im
Kongo-Becken, in Indonesien und Papua-Neuguinea muss die Entwaldungrate
bereits bis zum Jahr 2015 auf Null gebracht werden.
Zudem fordert Greenpeace konsequente
Schritte, um einen sich selbst verstärkenden Klimawandel zu verhindern.
Der Höhepunkt des Ausstoßes von Treibhausgasen muss spätestens im Jahr
2015 erreicht sein. Danach muss der Ausstoß bis zur Mitte des
Jahrhunderts auf Nahe Null gesenkt werden. Die Gruppe der
Industrieländer muss ihre Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2020
verringern, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern.