08.11.2013 | 18:00:00 | ID: 16393 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Kastanien weiterhin von Miniermotte bedroht

Erfurt (agrar-PR) - Laubsammeln im Herbst als geeignete Gegenmaßnahme
Die Bedrohung einer der schönsten und beliebtesten Park-, Straßen- und Waldbäume Thüringens, der weißblühenden Kastanie, setzt sich leider unvermindert fort Wer jetzt das abgefallene Kastanienlaub aufsammelt und verbrennt oder ordnungsgemäß entsorgt, verhindert, dass aus den im Laub abgelegten Puppen im April/Mai neue Falter schlüpfen.

Die überall deutlich sichtbare frühzeitige Blattwelke und der folgende Laubfall an den Kastanien wurden von der gefährlichen asiatischen Kastanienminiermotte verursacht. Dieses Schadinsekt, in den 80er Jahren aus Asien über Mazedonien nach Mitteleuropa eingewandert, hat in Deutschland nahezu keine natürlichen Feinde. Trotz intensiver Forschung gibt es bis heute auch kein wirtschaftlich einsetzbares Bekämpfungsmittel.

„Die bisher einzige Gegenmaßnahme ist, das herabgefallene Laub schnellstens abzutransportieren und zu verbrennen oder fachgerecht zu deponieren“, erklärt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand und für 200.000 ha Wald verantwortlich. So kann verhindert werden, dass sich die Puppen der Motte, die im Laub überwintern, zu Faltern entwickeln, die etwa Ende April ausfliegen.

Die Falter legen nämlich umgehend hunderte Eier an der Oberseite neu gebildeter Kastanienblätter ab, aus denen sich durchschnittlich 30 – 40 Larven entwickeln. Diese fressen Gänge durch die Blätter, diese welken und die für den Baum lebenswichtige Fotosynthese wird eingeschränkt. Drei bis vier Generationen pro Jahr kann das Schadinsekt in Deutschland ausbilden. Dies bedeutet, dass ein Baum im Laufe des Jahres mehrfach befallen werden kann.

Interessant: Der Falter legt im Frühjahr seine Eier immer an den unteren Blättern der Krone ab, erst in den Sommermonaten erobert der Kleinschmetterling den gesamten Kronenraum. (PD)
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