Stuttgart (agrar-PR) -
Noch deutlich hinter dem Nachhaltigkeitsziel Der Verbrauch von Energie ist in hohem Maße mit
Treibhausgasemissionen sowie anderen Umweltbelastungen verbunden.
Infolge der Verknappung der Energierohstoffe wird er auch zunehmend zu
einem wichtigen Kostenfaktor für Wirtschaft und private Haushalte. Trotz
spürbarer Einsparungen in den letzten Jahren lag der Energieverbrauch
in Baden-Württemberg im Jahr 2008 noch um rund 7 Prozent über dem Wert
von 1991. Wie das Statistische Landesamt ermittelte, stieg im selben
Zeitraum das Bruttoinlandsprodukt (BIP) allerdings deutlich stärker um
gut 28 Prozent, so dass die Energieproduktivität im Land seit 1991 um 20
Prozent gesteigert werden konnte. Die Energieproduktivität gilt als
Maßstab für die Effizienz einer Volkswirtschaft im Umgang mit den
Energieressourcen und gibt an, wieviele Einheiten des
Bruttoinlandsproduktes jeweils mit einer Einheit Primärenergie
erwirtschaftet werden. Die Nachhaltigkeitsstrategien von Bundes- und
Landesregierung formulieren das Ziel, die Energieproduktivität bis 2020
gegenüber Anfang der 1990er Jahre zu verdoppeln und damit den
Energieverbrauch entscheidend von der wirtschaftlichen Entwicklung
abzukoppeln.
Bei der bisherigen Entwicklung der Energieproduktivität gibt es große
Unterschiede unter den 16 Bundesländern. Vor allem in den 5 östlichen
Ländern wurden, auch bedingt durch den Zusammenbruch der Wirtschaft,
nach der Wende 1991 beachtliche Anstiege der Energieproduktivität
erreicht. Baden-Württemberg liegt mit 20 Prozent unter dem
Bundesdurchschnitt von 32 Prozent und damit im Mittelfeld der
westdeutschen Länder. Zum Erreichen des Nachhaltigkeitszieles ist somit
allgemein eine erhebliche Beschleunigung bei der Effizienzverbesserung
des Energieverbrauches notwendig.
Die Steigerung der Energieproduktivität trägt dazu bei, die Emissionen von CO2, dem wichtigsten Treibhausgas, zu verringern und hat auch deutlich kostendämpfende Wirkung. In Baden-Württemberg sind die CO2-Emissionen
anders als der Primärenergieverbrauch gegenüber Anfang der 1990er
Jahre, wenn auch nur gerüngfügig, zurückgegangen. Deutlicher fiel die
Minderung gemessen an der Einwohnerzahl aus. Mit aktuell rund 7 Tonnen
je Einwohner liegen die Emissionen im Land erheblich unter dem
Bundesdurchschnitt von gut 9 Tonnen pro Einwohner. Dieser Rückgang der
CO2-Emissionen ist vor allem durch erhebich reduzierte
Brennstoff-verbrauchsmengen bei den privaten Haushalten, aber auch durch
die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien erreicht worden. Die
weitere deutliche Steigerung sowohl des Anteils erneuerbarer Energien am
Primärenergieverbrauch als auch der Effizienz beim Energieeinsatz
sollen den Erfolg bei der Realisierung der ehrgeizigen Minderungsziele
für Treibhausgasemissionen bewirken.