Kiel (agrar-PR) - Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich dazu bekannt, dass Schutz
und Nutzung des Aalbestands zwei Seiten einer Medaille sind. "Richtig
ist, dass der Bestand des europäischen Aals in den letzten Jahren stark
abgenommen hat. Festzuhalten bleibt aber auch, dass die Ursachen dieser
Entwicklung bisher nur unzureichend aufgeklärt sind", sagte sie.
Während national und international an der Erforschung gearbeitet werde,
seien in Schleswig-Holstein bereits seit längerem umfangreiche
Maßnahmen zur Bestandssicherung ergriffen worden, so die Ministerin
weiter. "Der Besatz von Gewässern mit Aalen stellt derzeit eine
effektive Möglichkeit dar, um den ausbleibenden natürlichen Aufstieg
junger Aale auszugleichen und für stabile Bestände in unseren Gewässern
zu sorgen. Schleswig-Holstein gibt derzeit etwa 150.000 Euro jährlich
an Fördermitteln direkt in den Aalbesatz", so Frau Rumpf.
Unverzichtbar sei dabei jedoch der erhebliche Eigenanteil der Fischer
und Angler, ohne den diese Fördermittel gar nicht fließen könnten,
betonte sie.
Das Engagement des Landessportfischerverbandes und des Verbandes der
Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig-Holstein, die mit großem
finanziellen und zeitlichen Aufwand die Projekte zur Förderung des
Aalbestandes unterstützen, sei in diesem Zusammenhang hervorzuheben.
Die teilweise erhobene Forderung nach Einstellung des Aalkonsums sei hingegen kontraproduktiv: "Ohne
die erheblichen Eigenanteile der Nutzer kein Besatz, und ohne Besatz
bald keine Aale mehr in unseren Gewässern. Ohnehin fangen Fischer und
Angler höchstens zehn Prozent der eingesetzten Aale zurück, die
überwiegende Mehrheit kann zu den Laichgründen abwandern", betonte die Umweltministerin. Vor diesem Hintergrund warnte Umweltministerin Juliane Rumpf vor Panikmache: "Wir
schützen den Aal, und so lange die Besatzprogramme durch Land, Fischer
und Angler gemeinsam im bisherigen Umfang weiter geführt werden,
braucht niemand in Schleswig-Holstein auf seinen Räucheraal zu
verzichten."