Stuttgart (agrar-PR) -
Während die Grippe in den vergangenen zwei Jahren kaum eine Rolle spielte, ist die Zahl der Fälle in der Saison 2022/23 bereits hoch wie selten. 10 Wochen früher als im Rekordjahr 2017/18, in dem insgesamt 274.118 Influenza-Fälle verzeichnet wurden, summieren sich bislang laut dem Robert Koch Institut (RKI) die Fallzahlen auf 6.057 (Stand: KW 46). Damit übertrifft die aktuelle Grippewelle 2022/23 die Infektionszahlen im Vergleichszeitraum um mehr als das 150-fache.
In den letzten 20 Jahren konnte lediglich in 2009 mit 32.955 Fällen ein noch steilerer Anstieg in KW 40-46 festgestellt werden. Verbreitungsschwerpunkte und die weitere Entwicklung der
Grippewelle 2022/23 visualisiert Proplanta auf einer interaktiven Übersichtskarte.
Charakteristische Kennzeichen der Influenza sind hohes Fieber (bis 41°C), Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Im Unterschied zu einer Erkältung sind nicht nur die Atemwege, sondern der gesamte Körper betroffen. Das Fieber kann 3-4 Tage und der Reizhusten sogar über Wochen andauern. Auch nach Abklingen einer Influenza leiden viele Menschen noch unter Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein.
Der Verlauf der Influenza hängt vom Virustyp sowie den Abwehrkräften des Individuums ab. Für einen gesunden Organismus mit einem intakten Immunsystem ist die Grippe gewöhnlich nicht lebensbedrohlich.
In der Regel beträgt die Krankheitsdauer bei mildem bis moderaten Verlauf 7-14 Tage. Ab Symptombeginn können die Influenzaviren etwa eine Woche lang übertragen werden. Aber auch infizierte Menschen, die noch keine Symptome aufweisen, sind bereits ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt nur 1-2 Tage.
Da bei immungeschwächten Menschen, Kleinkindern, Schwangeren, Menschen ab einem Alter von 65, bei chronischer Erkrankung sowie Raucherinnen und Raucher das Risiko eines schwereren Influenza-Verlaufes erheblich steigt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) insbesondere für diesen Personenkreis eine jährliche Schutzimpfung gegen Grippe.
"Nicht nur im Volksmund ist Schlaf die beste Medizin - wer an einer Grippe erkrankt ist, gehört ins Bett und sollte sich schonen", rät Dr. Jörg Mehrtens. Sport, anstrengende Tätigkeiten und Rauchen sind tabu. Regelmäßiges Lüften vermindert die Virenlast im Raum. Hausmittel wie Tee, Inhalieren und kalte Wadenwickel helfen, Symptome zu lindern. Außerdem ist ausreichend Trinken das A und O. Bei schwerwiegenden Symptomen, beispielsweise starken Schmerzen oder 40 Grad Fieber, bitte umgehend den Hausarzt konsultieren!