Wiesbaden (agrar-PR) -
Beim Projekt „HIER!“ arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und das Land zusammen Die hessische Industrie soll zum Vorreiter für die
Energieeffizienzsteigerung werden. Dafür soll ein Millionenprojekt von
Landesregierung, Wissenschaft und Wirtschaft sorgen, das
Umweltministerin Silke Lautenschläger am Dienstag in Wiesbaden
vorgestellt hat. „Hessen Innovationen für Energie- und
Ressourceneffizienz (HIER!)“ will Unternehmen dabei unterstützen, ihre
Produktionsprozesse effizienter zu gestalten, was zu deutlich weniger
Energieverbrauch und einer Steigerung der Energieproduktivität führt.
Dazu haben sich die Universität Kassel, die
Technologietransfergesellschaft Limón (Kassel) und der regionale
Energieversorger HSE AG (Darmstadt) mit seinem gemeinnützigen NATURpur
Institut für Klima- und Umweltschutz zusammengetan. Hessen will bis zum
Jahr 2020 ein Fünftel des Endenergieverbrauchs ohne Verkehr einsparen.
„Wir haben das ehrgeizige Ziel, bei der Herstellung von Produkten bis
zur Hälfte der Energie einzusparen“, erklärte Lautenschläger. Bislang
fehle es dazu am Know-how und an Pilotprojekten, die Möglichkeiten und
Chancen aufzeigten. „Um das zu ändern, haben wir uns zu einer großen
Koalition für Innovation und Effizienz zusammengeschlossen“, sagte die
Ministerin. Sie ergänzte: „Hessen kann einen deutlichen Beitrag zum
globalen Klimaschutz leisten. Gleichzeitig wird die hessische Wirtschaft
in diesem wichtigen Wachstumsmarkt gestärkt.“ Das Projekt „HIER!“ baut
auf bestehenden und erfolgreichen Strukturen auf, die durch eine
gezielte Projektförderung gestärkt werden sollen.
Filbert (HSE): Ganzheitlicher Ansatz durch Bildung,
Entwicklung und Kommunikation
Experten der Universität Kassel und der Firma Limón werden nach den
Worten des Vorstandsvorsitzenden der HSE AG, Albert Filbert, gemeinsam
Möglichkeiten erforschen, wie Unternehmen in ihrem Produktionsablauf
Energie einsparen können. „Eine wettbewerbsfähige Energieversorgung
basiert zukünftig auf einem abgestimmten Gesamtkonzept von
energieeffizientem Verbrauch, dezentraler Energieversorgung und einem
kontinuierlich steigenden Anteil an regenerativen Energien“, erklärte
Filbert, der auch Vorsitzender des Kuratoriums des NATURpur Instituts
der HSE ist. Das Projekt folgt seinen Worten zufolge einem
ganzheitlichen Ansatz in den drei Bereichen Aus- und Weiterbildung,
Entwicklungsprojekte und Kommunikation. Bereits laufende Projekte bzw.
bestehende Produkte werden durch drei strategische Projekte mit hohem
Effizienz- und Umsetzungspotenzial ergänzt. Dies sind die Bereiche
Druckluftarme Produktion, KWK-gerechte Produktion und Produktion in
klimatisierten Räumen.
Das 2,2 Millionen Euro teure Projekt soll zunächst drei Jahre laufen.
Das Land beteiligt sich mit 1,2 Millionen Euro an den Kosten und das
NATURpur Institut mit insgesamt rund 500.000 Euro, der Eigenanteil der
Limón GmbH beträgt 300.000 Euro. Weitere Industriepartner bringen
115.000 Euro in Form von Anlagentechnik ein. Als langfristiges Ziel
streben die Partner an, in Kassel ein Institut für „Energie- und
Ressourceneffizienz in der Produktion“ einzurichten. Neben der
Fortsetzung der Aktivitäten in den Bereichen Aus- und Weiterbildung
sowie Forschung und Entwicklung soll ein akkreditiertes Prüfzentrum für
Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen eingerichtet werden. Über die
darüber angebotenen Dienstleistungen könne ein wesentlicher Teil der
zukünftigen Finanzierung aus eigener Kraft sicher gestellt werden.
Nordhessische Hochschule will Forschung für Klimaschutz und
Energie verstärken
„Durch das Projekt HIER! sollen die Forschungsaktivitäten der
Universität Kassel auf den Gebieten Klimaschutz und Energie weiter
verstärkt und unterstützt werden“, erklärte der Vizepräsident der
Universität Kassel, Prof. Dr. Ing. Martin Lawerenz. Hierzu sollen die
bereits bestehenden Kooperationen mit Forschungsinstitutionen weiter
ausgebaut werden.