23.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5156 | Ressort: Energie | Energiepolitik

Lautenschläger: Hessen wird Vorreiter bei Innovation und Effizienz

Wiesbaden (agrar-PR) - Beim Projekt „HIER!“ arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und das Land zusammen
Die hessische Industrie soll zum Vorreiter für die Energieeffizienzsteigerung werden. Dafür soll ein Millionenprojekt von Landesregierung, Wissenschaft und Wirtschaft sorgen, das Umweltministerin Silke Lautenschläger am Dienstag in Wiesbaden vorgestellt hat. „Hessen Innovationen für Energie- und Ressourceneffizienz (HIER!)“ will Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten, was zu deutlich weniger Energieverbrauch und einer Steigerung der Energieproduktivität führt. Dazu haben sich die Universität Kassel, die Technologietransfergesellschaft Limón (Kassel) und der regionale Energieversorger HSE AG (Darmstadt) mit seinem gemeinnützigen NATURpur Institut für Klima- und Umweltschutz zusammengetan. Hessen will bis zum Jahr 2020 ein Fünftel des Endenergieverbrauchs ohne Verkehr einsparen.

„Wir haben das ehrgeizige Ziel, bei der Herstellung von Produkten bis zur Hälfte der Energie einzusparen“, erklärte Lautenschläger. Bislang fehle es dazu am Know-how und an Pilotprojekten, die Möglichkeiten und Chancen aufzeigten. „Um das zu ändern, haben wir uns zu einer großen Koalition für Innovation und Effizienz zusammengeschlossen“, sagte die Ministerin. Sie ergänzte: „Hessen kann einen deutlichen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. Gleichzeitig wird die hessische Wirtschaft in diesem wichtigen Wachstumsmarkt gestärkt.“ Das Projekt „HIER!“ baut auf bestehenden und erfolgreichen Strukturen auf, die durch eine gezielte Projektförderung gestärkt werden sollen.

Filbert (HSE): Ganzheitlicher Ansatz durch Bildung, Entwicklung und Kommunikation

Experten der Universität Kassel und der Firma Limón werden nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der HSE AG, Albert Filbert, gemeinsam Möglichkeiten erforschen, wie Unternehmen in ihrem Produktionsablauf Energie einsparen können. „Eine wettbewerbsfähige Energieversorgung basiert zukünftig auf einem abgestimmten Gesamtkonzept von energieeffizientem Verbrauch, dezentraler Energieversorgung und einem kontinuierlich steigenden Anteil an regenerativen Energien“, erklärte Filbert, der auch Vorsitzender des Kuratoriums des NATURpur Instituts der HSE ist. Das Projekt folgt seinen Worten zufolge einem ganzheitlichen Ansatz in den drei Bereichen Aus- und Weiterbildung, Entwicklungsprojekte und Kommunikation. Bereits laufende Projekte bzw. bestehende Produkte werden durch drei strategische Projekte mit hohem Effizienz- und Umsetzungspotenzial ergänzt. Dies sind die Bereiche Druckluftarme Produktion, KWK-gerechte Produktion und Produktion in klimatisierten Räumen.

Das 2,2 Millionen Euro teure Projekt soll zunächst drei Jahre laufen. Das Land beteiligt sich mit 1,2 Millionen Euro an den Kosten und das NATURpur Institut mit insgesamt rund 500.000 Euro, der Eigenanteil der Limón GmbH beträgt 300.000 Euro. Weitere Industriepartner bringen 115.000 Euro in Form von Anlagentechnik ein. Als langfristiges Ziel streben die Partner an, in Kassel ein Institut für „Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion“ einzurichten. Neben der Fortsetzung der Aktivitäten in den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung soll ein akkreditiertes Prüfzentrum für Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen eingerichtet werden. Über die darüber angebotenen Dienstleistungen könne ein wesentlicher Teil der zukünftigen Finanzierung aus eigener Kraft sicher gestellt werden.

Nordhessische Hochschule will Forschung für Klimaschutz und Energie verstärken

„Durch das Projekt HIER! sollen die Forschungsaktivitäten der Universität Kassel auf den Gebieten Klimaschutz und Energie weiter verstärkt und unterstützt werden“, erklärte der Vizepräsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Ing. Martin Lawerenz. Hierzu sollen die bereits bestehenden Kooperationen mit Forschungsinstitutionen weiter ausgebaut werden.
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