Berlin (agrar-PR) -
Solarverband: BMU-Vorschlag von insgesamt 25,5-55 Prozent Förderabsenkung zum 1.1. 2011 entzieht deutscher Solarwirtschaft die Geschäftsgrundlage Deutschlands Solarunternehmen bangen um ihre
Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft. Der Bundesverband
Solarwirtschaft (BSW-Solar) warnt eindringlich vor einer Insolvenzwelle
in der Zukunftsbranche Photovoltaik und dem Verlust zehntausender
Arbeitsplätze, sollten die heute von Bundesumweltminister Dr. Norbert
Röttgen vorgestellten drastischen Kürzungen bei der Solarförderung in
den nächsten Wochen umgesetzt werden. Eine Nachbesserung der
Ministerpläne sei unverzichtbar. Gänzlich überzogen und dringend
nachzubessern sei nach übereinstimmender Auffassung der im BSW-Solar
organisierten 800 Solarunternehmen und führender Solarforscher der
aktuelle Kürzungsvorschlag aus dem Bundesumweltministerium. Er sieht
eine Einmalabsenkung von 15 bis 25 Prozent bis zum Sommer 2010 vor.
Darüber hinaus soll zu Beginn der Folgejahre zusätzlich zu der bereits
jetzt im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) verankerten Kürzung von
jährlich neun Prozent eine bis zu zehn Prozent schnellere Absenkung der
Solarstrom-Fördersätze erfolgen.
BSW-Solar Geschäftführer Carsten Körnig:
"Damit summiert sich die Förderkürzung für Solarenergie vom 31.12.2009
bis 1.1.2011 je nach Wachstum und Marktsegment auf 25,5 bis 55 Prozent.
Ein derart radikaler und plötzlicher Einschnitt beraubt deutsche
Solarunternehmen der Geschäftsgrundlage. Es bleiben ihnen keine
Investitionsspielräume, um im harten internationalen Wettbewerb zu
bestehen." Durch intensive Anstrengungen der Solarindustrie zur
Kostensenkung und harten Wettbewerb kann Solarstrom bereits in den
nächsten drei bis vier Jahren mit konventionellen
Verbraucher-Stromtarifen konkurrieren, so die Einschätzung von
Branchenexperten. Dies ermögliche ein schrittweises und
wachstumsabhängiges Absenken der Solarstromvergütung um jährlich
zwischen neun und 14 Prozent, wie von der Industrie bereits Ende
letzten Jahres vorgeschlagen. Die Wirtschaftlichkeit des Betriebs von
Solaranlagen in allen Marktsegmenten, ob auf dem Dach oder in der
Freifläche müsse so gesichert bleiben.
"Wenn die zusätzlichen Kürzungspläne im
zweistelligen Prozentbereich Gesetz würden, dann wird die Klimapolitik
der Bundeskanzlerin zur Makulatur. Dann stehen dutzende deutsche
Solarunternehmen vor der Insolvenz oder wären gezwungen ihre Produktion
aus Deutschland zu verlagern", warnt Günther Cramer, Präsident des
Bundesverbandes Solarwirtschaft. Eindringlich appelliert er an die
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, den aktuell vorgelegten Vorschlag
einer drastischen Reduktion der Solarförderung zu korrigieren. Nach
Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit liegen große Wachstumsmärkte im In-
und Ausland vor der deutschen Solarindustrie.
"Die überzogene Förderkürzung gefährdet
einen der wichtigsten Job- und Wirtschaftsmotoren für unser Land.
Wertschöpfung bei der Produktion von PV-Modulen muss auch weiter in
Deutschland stattfinden können", so Cramer. Die Solarförderung im EEG
hatte in den letzten Jahren einen rasanten Ausbau der Solarwirtschaft
in Deutschland ermöglicht. Die Solarstrombranche setzte im letzten Jahr
rund zehn Milliarden Euro um und zählt inzwischen rund 60.000
Beschäftigte in Industrie und Handwerk. Deutschland gilt weltweit als
führend im Bereich der Solarenergie. Neben dem hohen
Innovationspotenzial aus über 60 Forschungseinrichtungen und dem
starken Maschinen- und Anlagenbau gelten die bislang attraktiven
gesetzlichen Förderbedingungen für Solarstrom des EEG als
unverzichtbarer Marktöffner.