Potsdam (agrar-PR) - Zwischen dem Landesbetrieb Forst Brandenburg und dem
Berliner Projektentwickler unlimited energy GmbH wurde gestern der
Pachtvertrag über die Nutzung einer 32 Hektar großen Fläche, die Teil
der geplanten Solarparks Finsterwalde II und III ist, abgeschlossen.
Die Realisierung der Solarparks ist ein weiterer Baustein, mit dem
Brandenburg die „Energiestrategie 2020“ verwirklichen wird, nämlich in
elf Jahren den Anteil erneuerbarer Energien – Windkraft, Solar und
Biomasse – von derzeit 6,2 auf dann 20 Prozent am
Primärenergieverbrauch zu erhöhen.
„Brandenburg setzt auf technologische Innovationen
zur Förderung regenerativer Energien und leistet damit einen aktiven
Beitrag zum Klimaschutz. Für die beiden derzeit größten Solar-Anlagen
in Deutschland hat die Landesforstverwaltung Brandenburg Flächen zur
Verfügung gestellt“, erklärte Brandenburgs Agrarstaatssekretär Dietmar
Schulze.
Von 1912 bis 1980 wurde von der betreffenden Fläche, die davor Wald
war, Braunkohle abgebaut. Nach der Sanierung durch die Lausitzer und
Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH und der Rückgabe an
die Landesforstverwaltung Mitte der neunziger Jahre wurde die Fläche
zunächst zur landwirtschaftlichen Nutzung und schließlich vom
Landesbetrieb Forst Brandenburg für das Vorhaben Solarpark Finsterwalde
verpachtet. Somit wird für dieses Vorhaben keine Waldfläche in Anspruch
genommen. Mit den Pacht-Einnahmen des auf 21 Jahre angelegten Projekts
fließen damit auch Einnahmen in die Landeskasse.
Der bestehende „Solarpark Finsterwalde“ besteht aus rund 190.000
Photovoltaik-Modulen, die eine Gesamtleistung von 41 Megawatt erzeugen.
Die Anlage ist an das nahe gelegene Umspannwerk Lichterfeld
angeschlossen, von wo aus der Strom in das Netz eingespeist wird. Die
jährlich produzierte Energie von
38 Mio. Kilowattstunden reicht, um
rund 11.000 Haushalte zu versorgen. Dabei werden etwa 45.000 Tonnen des
klimaschädlichen Kohlendioxids eingespart.
Solarpark Lieberose
Die mit 163 Hektar derzeit größte Photovoltaik-Anlage Deutschlands
ist der auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nördlich von Cottbus im
August offiziell eingeweihte Solarpark Lieberose.
Die Photovoltaik-Anlage mit einer geplanten Leistung von 53 Megawatt
ist ein wichtiges Modellprojekt zur Renaturierung ehemaliger
Militär-Flächen. Insgesamt werden hier nach und nach insgesamt 400
Hektar entmunitioniert und von chemischen Altlasten befreit. Dafür
müssen finanzielle Mittel aufgewendet werden,
für die der Landesbetrieb
Forst Brandenburg und der Investor in Vorkasse gehen. Die Kosten für
den Eigentümer Land werden aus den Erlösen aus dem Pachtvertrag und
einer Beteiligung am Stromerlös wieder eingespielt. Insgesamt
profitiert neben dem Klimaschutz also auch der Bodenschutz von dieser
Anlage.
Nach dem Ende der solaren Nutzung wird die Anlage zurückgebaut und
die Solarmodule werden recycelt. Zurück bleibt dann eine Fläche, die
wegen der zwischenzeitlich erfolgten Gefahrenbeseitigung von den
Bürgern gefahrlos betreten werden kann.