Hamburg (agrar-PR) -
Mit intelligenten Netzen kann Energieversorgung gesichert werden Intelligente Stromnetze, die Verbrauch und Erzeugung aufeinander
abstimmen, sind der Schlüssel zu einer sicheren Stromversorgung durch
Erneuerbare Energien. Dies zeigt die Studie Erneuerbare Energieversorgung 24/7, die das Ingenieurbüro Energynautics für Greenpeace
erstellt hat. Kleine dezentrale Energieerzeuger wie Solaranlagen auf
Häusern lassen sich so sicher und effizient mit Großprojekten wie
Offshore Windanlagen und Wüstenstrom aus Afrika vereinbaren. Für den
Klimaschutz muss der Anteil der Erneuerbaren Energien in der
Europäischen Union auf bis zu 90 Prozent im Jahr 2050 steigen. Dafür
müssen neue Energiequellen integriert werden und die meisten
konventionellen Großkraftwerke vom Netz gehen. Gleichzeitig soll eine
sichere Stromversorgung garantiert bleiben.
Das Stromnetz der Zukunft hilft beim Klimaschutz, sagt Sven Teske, Diplom-Ingenieur und Energie-Experte von Greenpeace International. Die
Technik ist heute schon verfügbar und die Lüge von der Stromlücke ein
Märchen der Energiekonzerne. Um Solaranlagen auf Häusern, Offshore Wind
in der Nordsee und Wüstenstrom für Europa zu einer sicheren, CO2-freien Stromversorgung zu kombinieren, muss das EU-weite Stromnetz nur um rund vier Prozent ausgebaut werden. Dafür wären wir zukünftig von Kohle-, Gas- und Uran-Importen unabhängig.
Schon heute stehen dafür zahlreiche Maßnahmen wie die Laststeuerung,
verbesserte Wettervorhersagen und Energiespeichermethoden zur
Verfügung.
Laut der Greenpeace-Studie können
intelligente Netze auch selten auftretende Extremwettersituationen mit
sehr hoher Wind- oder Sonnenintensität bei geringem Verbrauch (Sommer)
oder wenig Sonne und Wind bei hohem Verbrauch (Winter) meistern.
Bundesregierung muss unabhängige Netz-AG gründen
Die verschiedenen Netztypen wie Mikro-Grids (z.B.
Siedlungsnetze) und Super-Grids (Überlandverbindungen) müssen
harmonisch kombiniert werden, damit ein ständiger Systemausgleich
stattfinden kann. EU-weit
müssen etwa 6.000 Kilometer neue Kabel und zwischen Europa und Afrika
weitere 6.000 Kilometer Kabel verlegt werden. Rund 10.000 Kilometer
Kabel müssen in Europa technisch aufgerüstet werden. Um langwierige
Rechtsstreitigkeiten mit Anwohnern zu vermeiden sollten dabei in
Siedlungsnähe Erdkabel statt Freileitungen verwendet werden. Die
Modernisierung der Netze verlangt Investitionen bis 2050 von insgesamt
rund 209 Milliarden Euro, das sind jährlich rund 5 Milliarden Euro.
Umgelegt auf den Strompreis bedeutet dies Mehrkosten von 0,15 Cent pro
Kilowattstunde, also weniger als 1 Prozent.
Die deutsche Regierung muss für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien dringend den Netzumbau beschleunigen, sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace Deutschland. Zudem müssen die Übertragungsnetze in eine unabhängige Netz AG mit staatlicher Beteiligung überführt werden, um die Blockaden der Energiekonzerne aufzulösen.
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