Berlin (agrar-PR) -
2009 investierten Familien mehr in Solarenergie in Deutschland als E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall zusammen in Kraftwerksneu und -ausbau Die Energieversorgung in Deutschland wird zunehmend
zur Familienangelegenheit: Bundesbürger investierten im letzten Jahr
über sechs Milliarden Euro allein in die Solarenergie. Das ist mehr, als
die vier großen Energieversorger zusammen für Kraftwerksneu und -ausbau
ausgegeben haben. 73 Prozent der Hauseigentümer in Deutschland wollen
ihre Energie am liebsten selbst erzeugen, so eine heute zum Auftakt der
Woche der Sonne veröffentlichte Forsa-Umfrage.
Zur Aktionswoche vom 1. bis 9. Mai, die
erstmals unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin stattfindet,
werden 300.000 Besucher erwartet. Bundesweit informieren Handwerker,
Kommunen, Vereine und Bürger auf rund 3.000 Veranstaltungen über
Solarenergie. Beim Auftaktevent der Woche der Sonne auf dem Berliner
Schlossplatz werden heute 16 Solarfamilien aus ganz Deutschland mit den
Innovationspreis "Land der Ideen" ausgezeichnet.
"Familien denken an die Zukunft. Sie haben
verstanden, dass wir eine dezentrale, unerschöpfliche und
umweltfreundliche Energieversorgung brauchen. Die hohe Beliebtheit
allein der Sonnenenergie zeigt, dass die Bevölkerung bereits heute in
großem Stil auf saubere Technologien setzt: Die Bürger lassen ihren
Absichten auch Investitionen folgen", so Carsten Körnig, Geschäftsführer
des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).
Zehn Prozent aller Hausbesitzer planen in
den nächsten zwei Jahren die Installation einer Solaranlage zur Strom-
oder Wärmegewinnung. 2009 haben Privathaushalte rund 6,22 Milliarden
Euro in solche Anlagen investiert. Dagegen kamen die vier großen
Energieversorger mit ihren gemeinsamen Investitionen in neue Anlagen zur
Strom und Fernwärmeerzeugung und den Ausbau alter Anlagen nur auf ein
Investitionsvolumen von rund 4,28 Milliarden Euro.
Vor allem junge Eltern sind aktiv wenn es um
die eigene Energieversorgung geht. Bereits 20 Prozent dieser
Eigenheimbesitzer haben eine Solaranlage zur Strom- oder Wärmegewinnung.
Zwei Drittel der Familien mit Kindern sind überzeugt, dass zukünftige
Generationen in der Lage sein werden, Strom und Wärme ausschließlich aus
Erneuerbaren Energien zu gewinnen, so die Umfrage.
Damit die Investitionsbereitschaft der
Bürger weiter anhält und sich auch positiv auf die deutsche Solarbranche
auswirkt, bleiben nach Auffassung des BSW-Solar noch für wenige Jahre
attraktive und verlässliche Förderbedingungen unverzichtbar. Diese
werden gegenwärtig durch die Novellierung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für Solarstrom und den
Haushaltsstopp für das Marktanreizprogramm (MAP) von der
Regierungskoalition in Frage gestellt. Dies sei aufgrund des harten
internationalen Wettbewerbs um die Solarenergie als einen der größten
Wachstumsmärkte industriepolitisch höchst fragwürdig, so Körnig.