Freising-Weihenstephan (agrar-PR) - Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst hat den Forschungsverbund „Energieeffiziente Technologien und
Anwendungen“,
kurz FORETA, bewilligt. Ab 1. September entwickeln im
FORETA insgesamt 11 Forschungsinstitute und 45 Unternehmen innovative
Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz in klein- und
mittelständischen Unternehmen. Der Forschungsverbund wird mit 2,8
Millionen Euro durch das Wissenschaftsministerium gefördert, weitere
1,7 Millionen Euro steuert die einschlägige Industrie bei.
FORETA-Sprecher ist Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Ordinarius für
Rohstoff- und Energietechnologie an der TU München, der auch
Vorsitzender des Sachverständigenrats für Umweltfragen der
Bundesregierung ist.
Der neue Forschungsverbund ist Teil des Klimaprogramms Bayern 2020, mit
dem die bayerischen Anstrengungen für den Klimaschutz verstärkt werden
sollen. Deutschland will – bezogen auf das Jahr 1990 – bis zum Jahr
2020 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent senken und zugleich die
Energieproduktivität verdoppeln. „Der Steigerung der Energieeffizienz
in Unternehmen kommt dabei eine überragende Bedeutung zu“, erklärt
FORETA-Sprecher Prof. Martin Faulstich vom Lehrstuhl für Rohstoff- und
Energietechnologie der TU München. „Unser Forschungsverbund will daher
grundlegende Lösungsansätze untersuchen und entwickeln, mit denen in
exemplarischen Branchen die Energieeffizienz erheblich gesteigert und
somit der Energiebedarf nachhaltig gesenkt werden kann.“
FORETA
nimmt am 1. September seine Arbeit auf: Wissenschaftler der
Universitäten Bayreuth, Erlangen-Nürnberg und der TU München sowie
Forscher der Fachhochschulen Ingolstadt, Kempten, Weihenstephan,
Aschaffenburg, Ansbach und Nürnberg wollen mit ihren Industriepartnern
in den nächsten drei Jahren große Erfolge erzielen. Die TU München ist
an dem neuen Forschungsverbund mit vier Lehrstühlen maßgeblich
beteiligt: Neben dem Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie
(Prof. Martin Faulstich) sind auch die Lehrstühle für Energiewirtschaft
und Anwendungstechnik (Prof. Ulrich Wagner), Lebensmittelverpackungstechnik (Prof. Horst-Christian Langowski) und
Energiesysteme
(Prof. Hartmut Spliethoff) mit im Boot.
Der neue
Forschungsverbund konzentriert sich bei seiner Entwicklungsarbeit auf
die drei zentralen Bereiche Energiebereitstellung, Energieeffizienz und
Energiespeicherung. In der Energiebereitstellung lassen sich durch
Kraft-Wärme-Kopplung sowie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung in
energieintensiven Betrieben wie Brauerein, Molkereien und zahlreichen
Gewerbebetrieben noch enorme Potenziale nutzen.
Die Energieeffizienz
soll insbesondere in Betrieben des Gartenbaus, der
aluminiumverarbeitenden Industrie, der Lebensmittelindustrie und in
Gebäuden von Gewerbeparks durch den Einsatz neuer Analysewerkzeuge und
Managementsysteme gesenkt werden. Oftmals wird jedoch Energie, in der
Regel Wärme, zur falschen Zeit oder am falschen Ort frei, die dadurch
nicht genutzt werden kann. Durch neue Speichersysteme mit innovativen
Speichermaterialien soll diese Wärme zu anderen Zeiten oder durch
mobile Systeme an anderen Orten nutzbar gemacht werden.
Der neue
Forschungsverbund „Energieeffiziente Technologien und Anwendungen“ wird
durch die enge Kooperation mit einschlägigen Unternehmen eine schnelle
Umsetzung in die Praxis ermöglichen.
„Dadurch wird FORETA vor allem den
bayerischen Mittelstand im Klimaschutz und im internationalen
Wettbewerb stärken“, so Prof. Faulstich.