Berlin (agrar-PR) -
DBV vermisst energisches politisches Handeln In den meisten Ländern, in denen
Menschen Hunger leiden, fehlen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Zudem ist
über Jahrzehnte in der Entwicklungspolitik die Landwirtschaft sträflich
vernachlässigt worden. Falls es nicht gelingt, den Druck auf die politischen
Systeme in den hungernden Ländern zu erhöhen und die Landwirtschaft in den
Mittelpunkt der Entwicklungspolitik zu rücken, werden noch viele
Welternährungstage vergehen, ohne dass wirkliche Verbesserungen eintreten. Dies
stellte der Deutsche Bauernverband (DBV) zum Welternährungstag am 16. Oktober
2009 fest.
Die Ressourcen seien in vielen Ländern
vorhanden und müssten endlich nachhaltig genutzt werden. Der Schlüssel liege in
der Förderung der Landwirtschaft von kleinsten Anfängen an. Dazu gehören nach
Einschätzung des DBV verlässliche politische Rahmenbedingungen, die Förderung
der Bildung und der Zugang zu Ressourcen wie Boden, Wasser und Kredite. Der
Aufbau der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern müsse zudem flankiert
werden durch handelspolitische Schutzmechanismen. Nicht zuletzt seien für eine
florierende Landwirtschaft Selbsthilfeeinrichtungen wie unabhängige Bauernverbände
und Genossenschaften weiter zu fördern. Nach Ansicht des DBV reicht es nicht
aus, wenn Organisationen wie FAO, Welthungerhilfe oder International Food
Policy Research Institut in jedem Jahr zum Welternährungstag daran erinnern,
dass es weltweit über eine Milliarde hungernde bzw. unterernährte Menschen gibt.
Vielmehr müssten die wirklichen Probleme wie der Aufbau starker politischer
Systeme energisch angegangen werden.