Stuttgart (agrar-PR) -
Verbraucherschutzminister Rudolf Köberle MdL: „Landesweites Kompetenzzentrum trägt grundlegend zur Lebensmittelsicherheit in Baden-Württemberg bei." Verbraucherschutzminister Rudolf Köberle
MdL und Regierungspräsident Hermann Strampfer würdigen die Arbeit der SES. „Die
Stabsstelle Ernährungssicherheit trägt als interdisziplinäres Team grundlegend
zur Qualitätssicherung der Lebensmittelsicherheit in Baden-Württemberg bei.
Durch die fachübergreifende Kontroll- und Aufklärungsarbeit in der staatlichen
Überwachung konnten wir die Transparenz entlang der Lebensmittelkette
entscheidend verbessern“, sagten der baden-württembergische
Verbraucherschutzminister Rudolf Köberle MdL und Regierungspräsident Hermann
Strampfer anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Stabsstelle
Ernährungssicherheit am Montag (14. Februar 2011) in Stuttgart.
Die Stabsstelle Ernährungssicherheit (SES) war vor dem Hintergrund der
„BSE-Krise“ und als Reaktion auf den illegalen Tierarzneimitteleinsatz in
anderen Ländern im Februar 2001 beim Regierungspräsidium Tübingen eingerichtet
worden. Anfang des Jahres 2003 erfolgte mit der Angliederung der „Task Force
Tierseuchenbekämpfung“ eine Erweiterung der Aufgaben zur Unterstützung der
Fachverwaltung des Landes.
„Die Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre zeigen, dass sich die Einrichtung
der Stabsstelle Ernährungssicherheit als interdisziplinäres Kompetenzzentrum im
Bereich der Erzeugung tierischer Lebensmittel bewährt hat. Mit dieser
überwiegend operativ ausgerichteten Sondereinheit haben wir ein wirkungsvolles
Instrument, um besonderen Herausforderungen des Verbraucherschutzes im Land
entgegenzutreten“, so Köberle.
Aber auch im konzeptionellen Bereich habe die Stabsstelle Ernährungssicherheit
Zeichen gesetzt, indem sie das inzwischen bundesweit für alle
Lebensmittelbetriebe vorgeschriebene und angewandte Konzept zur
Risikobeurteilung von Lebensmittelbetrieben begleitet und maßgeblich
mitgestaltet habe. „Mein besonderer Dank gilt dem Regierungspräsidium Tübingen,
das hervorragende Rahmenbedingungen für einen landesweiten Einsatz im Sinne der
Lebensmittelsicherheit bietet. Auch künftig wird die Stabsstelle besondere
Aufgaben innerhalb der landesweiten Kontrolltätigkeit übernehmen“, sagte der
Verbraucherschutzminister.
Hauptaufgabe
der bei der SES tätigen Veterinäre, Pharmazeuten, Agraringenieure und
Lebensmittelchemiker ist es, den gesundheitlichen Verbraucherschutz in
Baden-Württemberg durch umfassende Kontrolltätigkeiten wirksam zu unterstützen
und zu ergänzen. So wurden in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 3200
Kontrollen bei Tierärzten, landwirtschaftlichen Nutztierhaltern und
Tierheilpraktikern durchgeführt.
Durch die konsequente Überwachung gerade auch des Tierarzneimittelverkehrs sei
bei allen Beteiligten das Bewusstsein für die Bedeutung eines sorgfältigen
Umgangs mit Tierarzneimitteln geschärft worden. Einen hohen Stellenwert nehme
dabei in allen Bereichen der Stabsstelle die intensive und konsequente
Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit ein. Ziel sei es, die aktuellen
arzneimittelrechtlichen Vorschriften durch Vorträge, Merkblätter und
Fachartikel für alle am Tierarzneimittelverkehr beteiligten Personengruppen
transparent darzustellen und öffentlich zugänglich zu machen.
„Die Stabsstelle Ernährungssicherheit steht für Qualitätssicherung und leistet
damit einen wesentlichen Beitrag für das Vertrauen der Verbraucher in die
Sicherheit unserer heimischen Lebensmittel. Qualität ist schließlich das
entscheidende Verkaufsargument für unsere hochwertigen Lebensmittel aus der
heimischen Landwirtschaft“, betonte Köberle.
Hintergrundinformation:
Von Beginn an war die zentrale Aufgabe der Stabsstelle die Rückverfolgung der
Herkunft von Futtermitteln bei landwirtschaftlichen Betrieben, auf denen BSE
bei Rindern oder Scrapie bei Schafen festgestellt wurde. Die Ergebnisse der
umfangreichen Überprüfungen sind Teil der bundesweiten Recherchen des
Friedrich-Loeffler-Instituts zur Aufklärung der Ursachen dieser
anzeigepflichtigen Krankheiten.
Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Stabstelle Ernährungssicherheit wurde
zudem intensiv bei der Erarbeitung von fachübergreifenden Projekten genutzt. So
wurden beispielsweise im Jahr 2005 im Zusammenhang mit einem europaweit
agierenden Handelsring für illegale Masthilfsmittel in der Rindermast
baden-württembergische Rinder- und Kälbermäster überprüft und dabei zahlreiche
Tiere beprobt.
Die Laboranalysen ergaben jedoch keinen Verdacht auf den Einsatz dieser
verbotenen Stoffe in Baden-Württemberg. Im gleichen Jahr wurden als Konsequenz
auf den in Bayern aufgedeckten „Gammelfleischskandal“ alle
Zwischenbehandlungsbetriebe für Schlachtnebenprodukte im Land auf illegale Lieferbeziehungen
zu Lebensmittelbetrieben überprüft. Mit dieser Aktion konnte die SES durch eine
effektive Unterstützung der zuständigen Stellen in Baden-Württemberg zu einer
raschen Aufarbeitung der Problematik beitragen. (PD)