30.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2808 | Ressort: Ernährung | Verbraucherschutz

Landeslabor weist über einhundert Kilo Importware aus Asien von Einfuhr zurück

Wiesbaden (agrar-PR) - Acht Lieferungen mit Garnelen aus Asien sind in den vergangenen Monaten am Frankfurter Flughafen wegen Belastung mit gesundheitsschädlichen Nitrofuranen vernichtet worden. Dies teilte Hessens Verbraucherschutz-Staatssekretär Mark Weinmeister am Mittwoch in Frankfurt mit. Er sprach beim Aktionstag der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle Hessen (TGSH) im Rahmen der Europäischen Veterinärwoche. Insgesamt seien mehr als 100 Kilogramm der aus Indien und Sri Lanka stammenden Krustentiere aus dem Verkehr gezogen worden. „Nachdem bereits im vergangenen Jahr bei Untersuchungen eine Belastung von importierten indischen Süßwasser-Garnelen festgestellt wurde, haben wir in diesem Jahr die Kontrollen intensiviert“, berichtete der Staatssekretär. Mehr als jede Fünfte Probe (22 Prozent) sei beanstandet worden. Dabei war laut Weinmeister insbesondere eine Garnelenart, die sogenannte Rosenberggarnele, auffällig.

Die Befunde seien an das Europäische Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) gemeldet. Die Meldung Hessens habe eine EU-weite verstärkte Kontrolle an allen Grenzkontrollstellen zur Folge.

Zu den untersuchten Rückständen gehört laut Landeslabordirektor Prof. Dr. Hubertus Brunn (Gießen) Semicarbazid (SEM), ein Abbauprodukt eines Antibiotikums aus der Gruppe der Nitrofurane. „Bei den Nitrofuranen handelt es sich um antibiotisch - also gegen bakterielle Infektionen - und teilweise antimykotisch – das heißt gegen Pilzinfektionen - wirkende Substanzen, die als Tierarzneimittel Verwendung finden“, sagte Hubertus Brunn. Die Anwendung bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen sei innerhalb der EU verboten, da die Nitrofurane im Verdacht stünden, sowohl Erbgut schädigende als auch krebsauslösende Eigenschaften zu besitzen. Aus diesem Grund seien auch die Einfuhr und das Inverkehrbringen von Lebensmitteln verboten, bei denen Nitrofurane oder deren Abbauprodukte nachgewiesen werden.

Die zum Landesbetrieb Hessisches Landeslabor gehörende TGSH ist eine der international größten und leistungsfähigen Grenzkontrolleinrichtungen. Sie kontrolliert neben gewerblicher Luftfracht auch das private Reise- und Handgepäck von Flugpassagieren sowie Paketsendungen aus aller Welt. Im Jahr 2008 wurden mehr als 6.400 Flugzeuge und rund 43.000 Passagiere kontrolliert. Dabei wurden in rund 4.400 Fällen (10,2 Prozent) verbotene Erzeugnisse oder Tiere festgestellt, die sichergestellt und unschädlich beseitigt wurden. In diesem Jahr wurden bis August 34.000 Kontrollen durchgeführt. Weinmeister würdigte den Einsatz der Veterinäre am Flughafen: „Hessen nimmt damit wichtige Aufgaben der Gefahrenabwehr nicht nur für Deutschland, sondern für alle europäischen Mitgliedstaaten wahr.“ 
Pressekontakt
Frau Ira Spriestersbach
Telefon: 0611 - 815-1020
Fax: 0611 - 815-1943
E-Mail: pressestelle@umwelt.hessen.de
Pressemeldung Download: 


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.