03.02.2011 | 11:03:00 | ID: 8062 | Ressort: Ernährung | Verbraucherschutz

Zuschauen und zupacken - Mehr Eigenständigkeit und praktische Erfahrung für zukünftige Lebensmittelkontrolleure

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessen für Änderung der bundesweiten Fortbildungsverordnung.  
Die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich fordert eine Änderung der Ausbildungsstrukturen für Lebensmittelkontrolleure. „Wer sich entscheidet, Lebensmittelkontrolleur zu werden, trägt nach seiner Fortbildung eine hohe Verantwortung. Dafür ist es unerlässlich, möglichst früh eigene praktische Erfahrungen machen zu können“, begründete die Ministerin am Mittwoch in Wiesbaden ihren Vorstoß.

Ziel der hessischen Initiative ist es, die Qualität der Ausbildung zu erhöhen und gleichzeitig die praktische Arbeit in den Vollzugsbehörden zu unterstützen. „Bisher werden die angehenden Kontrolleure zwei Jahre fortgebildet und dann bei ihren ersten eigenen Kontrollen ins kalte Wasser geworfen. Das muss geändert werden“, so Puttrich. Sie werde sich beim Bund dafür einsetzen, dass die Ausbildungsverordnung zukünftig modular aufgebaut wird. „Dann könnten die angehenden Kontrolleure schon im Verlauf ihrer Fortbildung bestimmte Qualifikationen erwerben und nachweisen, um dann etwa eigenständig Proben entnehmen oder Handelsklassen kontrollieren zu können“, sagte Puttrich. Das sei eine enorme Entlastung für die Behörden vor Ort und eine wichtige Erfahrung für die zukünftigen Kontrolleure.

Lebensmittelkontrolleure müssen vor einer zweijährigen Fortbildung bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen. Zumeist sind das Meister in einem Lebensmittelberuf, wie Bäcker oder Metzger oder beispielsweise Ökotrophologen. In der zweijährigen Fortbildungsphase stehen die „Kontrolleure in Fortbildung“ noch nicht den Vollzugsbehörden für eigenständige Kontrolltätigkeiten zur Verfügung. Die Kontrolleure eines Amtes sind durch den Aufwand der Fortbildung und die zusätzlich zu kontrollierenden Betriebe entsprechend stärker belastet. Die Lebensmittelüberwachungsämter werden in der Regel von Amtstierärzten geleitet.

Puttrich machte deutlich, dass eigene Erkenntnisse aus dem Dioxinskandal genutzt würden, um zu evaluieren, „welche Verbesserungen, im Bereich der Bezahlung, Ausbildung, Struktur und Ausstattung der Lebensmittelkontrolle“ möglich sind. Eine umfangreiche Aufstockung der Lebensmittelkontrolleure hält sie aktuell nicht für angezeigt: „Wir haben ein funktionierendes Kontrollsystem in Hessen.“ (PD)
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.