Bonn (agrar-PR) -
Bonner Anglisten beleuchten die Getränkekultur des 18. und 19. Jahrhunderts Trinken ist nicht nur die Aufnahme von Flüssigkeit, sondern
auch mit Geschichte und Kultur verbunden. Diesem Thema haben sich
Forscher der Universität Bonn angenommen. Geselligkeit und Kommunikation
fanden im 18. und 19. Jahrhundert in Kaffee- und Wirtshäusern statt.
Räume wie Getränke wurden allerdings nicht neutral betrachtet, sondern
waren belegt mit Eigenschaften, die auf Geschlecht, Klasse und Nation
schließen ließen. Organisiert wurde die Tagung von den Anglistinnen
Professor Dr. Barbara Schmidt-Haberkamp (Bonn) und Privatdozentin Dr.
Susanne Schmid (Bochum/Berlin).
Die Tagungsteilnehmer nehmen verschiedene Getränke in den Blick und
betrachten diese unter einem bestimmten Blickwinkel - zum Beispiel unter
dem Geschlechteraspekt. „Tee galt schon früh als weiblich, wurde eher
mit Weiblichkeit und der einhergehenden Häuslichkeit in Verbindung
gebracht“, berichtet Prof. Schmidt-Haberkamp vom Institut für Anglistik,
Amerikanistik und Keltologie der Universität Bonn. „Kaffee dagegen war
männlich belegt, da die Kaffeehäuser der Zeit eher Männern als Frauen
zugänglich waren.“ Kaffeekritiker hingegen sahen das Getränk mit
arabischen Wurzeln als unchristlich an und plädierten für die natürliche
und gesunde Alternative - das heimische Bier.
Auch die heutige
Getränkekultur im englischsprachigen Raum ist entscheidend vom 18. und
19. Jahrhundert geprägt. Aus diesem Grund treffen sich Experten aus
Deutschland, Großbritannien, den USA und Kanada zu einer internationalen
Konferenz mit dem Thema: "Drink in the Eighteenth and Nineteenth
Centuries: Consumers, Cross-Currents, Conviviality". Aus der Sicht
verschiedener Disziplinen, wie der Geschichte, der Literatur- und
Kulturwissenschaften, der Medizin und Volkskunde, wird die Rolle von
Alkohol und Softdrinks, aber auch von Zaubertränken beleuchtet.
Die
internationale Konferenz findet vom 5. bis 7. November im
Universitätsclub Bonn, Konviktstr. 9, in englischer Sprache statt.
Interessierte und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, an der
Veranstaltung teilzunehmen. Um eine Anmeldung bei Prof.
Schmidt-Haberkamp wird gebeten.