09.12.2010 | 11:02:00 | ID: 7271 | Ressort: Gartenbau | Markt & Trends

Minister Backhaus spricht von deutlicher Erholung des Obst- und Gemüsemarktes

Güstrow-Bockhorst (agrar-PR) - Auf dem Gartenbautag 2010 heute in Güstrow-Bockhorst betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus die Notwendigkeit, das krankheitsvorbeugende Potenzial einer gesunden Ernährung mit Obst und Gemüse stärker zu betonen.
Damit würde man die Marktposition der Gärtnerinnen und Gärtner verbessern, einen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten und in der Konsequenz auch die Sozialkassen entlasten.

"So sehe ich in der Erweiterung der Produktion und Veredlung von Wildobstkulturen wie z.B. Sanddorn und Holunder, in der Unterstützung von gezielten Gesundheitsprogrammen wie z.B. dem Schulobstprogramm M-V neben dem Ausbau der Handelsbeziehungen zu Polen und Russland ein viel versprechendes Potenzial für den Gartenbau", so Backhaus.

Er bezeichnete den Gartenbau in Mecklenburg-Vorpommern als einen sehr innovativen und zugleich erfolgreichen Zweig der Agrarwirtschaft. Ein deutliches Indiz dafür seien die beachtlichen Ernteergebnisse in diesem Jahr.

So wurden auf einer Anbaufläche von ca. 4.500 Hektar insgesamt rund 45.000 Tonnen Obst und 46.000 Tonnen Gemüse geerntet.

"Insbesondere die Apfelernte fiel mit insgesamt rund 37.200 Tonnen sehr gut aus. Da der Apfel dieHauptkultur im Obstanbau ist, schlägt das besonders positiv zu Buche", so der Minister.

Positiv haben sich auch die Erzeugerpreise entwickelt. Besonders zufriedenstellende Preise gab es für Industrieobst. So haben sich die Erlöse beim Apfel mehr als verdoppelt. 2009 wurde für ein Kilogramm Äpfel ein Erlös von 7 Cent erzielt, 2010 dagegen von 19 Cent. Auch beim Freilandgemüse steigen die Erzeugerpreise. Bei Salaten konnten z.B. Mehrerlöse von bis zu 30 % erreicht werden.

"Dies spricht im Vergleich zu den Vorjahren für eine deutliche Erholung des Marktes!", betonte der Minister.

Auf über 75 Prozent der Obst- und Gemüseflächen im Land wird mittlerweile nach den Kriterien der kontrollierten integrierten Produktion gewirtschaftet. Dabei wird durch die Förderung von Nützlingen, die Berücksichtigung von Schadschwellen und den Einsatz moderner Prognoseverfahren, der Einsatz von Pflanzenschutzmittel auf ein notwendiges Maß reduziert. "Das ist gut für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die Reduzierung von Stoffeinträgen in das Grundwasser und den Boden sowie für die Senkung der Produktionskosten", unterstrich der Minister.

Das Land habe diese Entwicklung durch den Einsatz von insgesamt rund 700.000 Euro Fördermittel in diesem Jahr unterstützt. "Die Förderung der Integrierten Produktion wird die Landesregierung bis einschließlich 2013 fortführen. Mit der Neuausrichtung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitikwerden jedoch alle bisherigen Agrar-Umweltmaßnahmen auf den Prüfstand gestellt", so der Minister.

Der Minister ging auf dem Gartenbautag auch auf Kooperation mit Niederösterreich und die Umsetzung der Aktion "Natur im Garten" ein. Diese Initiative stehe für die nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung von privaten und öffentlichen Gärten. Die wichtigsten drei Kriterien sind: der Verzicht auf torfhaltige Substrate, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche mineralische Dünger. In Niederösterreich wurden in den vergangenen zehn Jahren über 9.000 Gärten dementsprechend zertifiziert. Als Pilotregion für die Aktion in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Müritzregion ausgewählt. Die Koordination von "Natur im Garten" erfolgt durch die Gartenakademie M-V.

Der Minister betonte, dass diese auch ein Betätigungsfeld für einige Gartenbaubetriebe sei. So könnte man Pflanzen, Erden und ökologische Düngerstoffe, die diesen Kriterien entsprechen mit dem Logo "Natur im Garten" anbieten. (PD)
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